Der Weltpostverein hat einen drohenden Austritt der USA
abgewendet. Das Gremium will schnelle Gebührenerhöhungen ermöglichen.
Ein mögliches Chaos im Versand von Warensendungen dürfte damit
ausbleiben.
Die 192 Mitglieder der Organisation einigten sich in Genf einstimmig auf
einen Kompromiss. Länder, in denen besonders viele solcher Sendungen
ankommen - wie die USA - können ihre Gebühren zügiger erhöhen als
bislang geplant. Das verhinderten die bisherigen Vereinbarungen des
Weltpostvereins, der seit 145 Jahren den internationalen Postverkehr
regelt.
Bei dem Streit über die Gebühren
ging es um die Beträge, die ein Absenderland dem Empfängerland für die
Beförderung von Warensendungen bezahlt. Angesichts des rasanten
Wachstums im Onlinehandel und millionenfachen Bestellungen von
Kleinteilen wie Elektronik oder Dekoartikeln in China hatten die USA die niedrigen Gebühren moniert, die China der US-Post für die Zustellung zahlt.
Die USA hatten gedroht, aus der Organisation auszutreten, wenn sie nicht die Genehmigung bekämen, die Gebühren etwa gegenüber China nach eigenem Ermessen anzuheben.
Dieser Tarif geht auf eine einvernehmliche Vereinbarung im
Weltpostverein zurück. Dort gehört China zu den Ländern mit kleinen oder
mittleren Einkommen, die deutlich weniger zahlen als Industrieländer
untereinander. Auch der deutsche Branchenverband der Onlinehändler hatte
dies als unfairen Wettbewerbsvorteil für chinesische Anbieter moniert.
via https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/weltpostverein-us-austritt-abgewendet-a-1288670.html
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