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Donnerstag, 19. September 2019

Vokabular in sozialen Medien / Sascha Lobo. SPIEGEL online 18.09.2019

SUV, Grönemeyer, Interview-Abbruch, #Klimastreik, Verbotsforderungen - machen wir uns nichts vor, Social-Media-Debatten haben längst die Weltherrschaft übernommen. Die USA werden via Twitter regiert, Hassrede im Netz hat es in den deutschen Bundestag geschafft, und wenn ein drittklassiger Politiker auf Instagram ein Komma falsch setzt, fordert der Rest der Republik die sofortige Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Natürlich wiederum in sozialen Medien.
Hier entscheidet sich, ob eine Großdebatte bis in die Erwachsenenmedien gelangt. Aber Vorsicht! In Zeiten der Generalaufregung bedeuten viele Begriffe nicht das, was man auf den ersten Blick glaubt. Deshalb hier eine Übersetzungshilfe:
"Versachlichung der Debatte"
Die "Versachlichung der Debatte" fordern Leute, denen keine überzeugenden Argumente einfallen. Es handelt sich um eine bedeutungslose Pose der Besonnenheit, meist, weil man der Empörung der Gegenseite nichts entgegenzusetzen hat. Das Versachlichungsprinzip besagt: Eine Debattenversachlichung fordert man nur für Themen, bei denen man nicht das geringste Interesse an Veränderung hat, es aber im Moment nicht zugeben möchte.
"Verbote", "Politik", "Regulierung"
Als "sinnlose Verbote" werden alle Forderungen bezeichnet, die das eigene Handeln auch nur homöopathisch einschränken. ... [mehr] https://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-medien-von-natohure-bis-putinversteher-eine-uebersetzungshilfe-a-1287399.html

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