SUV, Grönemeyer, Interview-Abbruch, #Klimastreik, Verbotsforderungen -
machen wir uns nichts vor, Social-Media-Debatten haben längst die
Weltherrschaft übernommen. Die USA werden via Twitter regiert, Hassrede
im Netz hat es in den deutschen Bundestag geschafft, und wenn ein
drittklassiger Politiker auf Instagram ein Komma falsch setzt, fordert
der Rest der Republik die sofortige Einsetzung eines
Untersuchungsausschusses. Natürlich wiederum in sozialen Medien.
Hier entscheidet sich, ob eine Großdebatte bis in die
Erwachsenenmedien gelangt. Aber Vorsicht! In Zeiten der Generalaufregung
bedeuten viele Begriffe nicht das, was man auf den ersten Blick glaubt.
Deshalb hier eine Übersetzungshilfe:
"Versachlichung der Debatte"
Die "Versachlichung der Debatte" fordern Leute, denen keine
überzeugenden Argumente einfallen. Es handelt sich um eine
bedeutungslose Pose der Besonnenheit, meist, weil man der Empörung der
Gegenseite nichts entgegenzusetzen hat. Das Versachlichungsprinzip
besagt: Eine Debattenversachlichung fordert man nur für Themen, bei
denen man nicht das geringste Interesse an Veränderung hat, es aber im
Moment nicht zugeben möchte.
"Verbote", "Politik", "Regulierung"
Als "sinnlose Verbote" werden alle Forderungen bezeichnet, die das eigene Handeln auch nur homöopathisch einschränken. ... [mehr] https://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-medien-von-natohure-bis-putinversteher-eine-uebersetzungshilfe-a-1287399.html
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