Die Kooperation zwischen der Universität Heidelberg und der spanischen Bank Santander beschäftigt nun auch den baden-württembergischen Landtag. Mit einem umfassenden Fragekatalog verlangt die FDP-Fraktion von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) Auskunft über ein "möglicherweise unzulässiges Koppelgeschäft". Dabei geht es um einen Auftrag der Universität für eine Doktorandenkarte mit Zahlungsfunktion an die Bank und um eine wenige Monate später erfolgte Millionenspende der Bank.
Mit dem Antrag regierten die Liberalen auf einen Bericht der Stuttgarter Zeitung, nachdem die frühere Kanzlerin der Universität Heidelberg die Vorgänge nicht hinreichend aufgeklärt sieht. Sie hatte die Untersuchung mit einem umfassenden Bericht in Gang gesetzt und mehrere Anhaltspunkte für Korruption gesehen. Das Wissenschaftsministerium und die Universität kamen dagegen zum Ergebnis, es gebe keine Hinweise darauf.
Der FDP-Wissenschaftsexperte Nico Weinmann und seine Kollegen wollen von Bauer wissen, worauf sie diese Erkenntnisse stützen. Bisher könne die Aufklärung des Vorgangs "öffentlich nicht nachvollzogen werden". Zudem stehe der Vorwurf einer unzulänglichen Aktenführung im Raum. Weinmann fragt, warum die Auftragsvergabe nicht von der an der Universität zuständigen Stelle erfolgte und welche Rolle ein externer Anwalt dabei spielte.
Stuttgarter Zeitung 28.09.2019
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