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Freitag, 20. September 2019

Schriftsteller auf Kuba: Wo der Geheimdienst gern mithört - Leonardo Padura

Leonardo Padura, der zurzeit berühmteste kubanische Schriftsteller, ist überall berühmt, nur nicht auf Kuba. Wie kann das sein? Ein Besuch bei ihm zu Hause. 
Der Weg zu Leonardo Paduras Haus in Havannas Vorort Mantilla führt direkt durch seinen Roman: „Es wurde eine halbstündige Fahrt im Gedröhn eines Reguetón und in den Giftschwaden von reinem Kohlendioxid.“ Das schwarze Dodge-Taxi – eines der Abertausend Überbleibsel einstmaliger amerikanischer Präsenz, inzwischen ausgestattet mit einem robust-sowjetischen Moskwitsch-Motor – rattert und hupt sich unter den Autoradiorhythmen von Latino-Rap durch eine von kargen Wiesenstücken durchbrochene Stadtlandschaft verfallener Pracht.
Überall bröckelnde Balkone, wucherndes Gras in Fensterhöhlen, mit Castro-Bildern verdeckte Kapitelle und schadhafte Säulen, an denen Halbgötter und -göttinnen, noch häufiger jedoch Missmutige und Ermüdete lehnen, die in der Tropenhitze auf einen der überfüllten Busse warten, deren Abgasschwaden als schwarze Fähnchen im Sonnenglast zittern. ... [mehr] https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article200575460/Schriftsteller-auf-Kuba-Ein-Besuch-bei-Leonardo-Padura.html

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