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Freitag, 27. September 2019

Museum im Ritterhaus Offenburg gewinnt den Lotto-Museumspreis

Das Museum im Ritterhaus in Offenburg ist Sieger der fünften Auflage des Lotto-Museumspreises Baden-Württemberg. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird in Kooperation mit dem Museumsverband vergeben. Über 40 Museen aus dem Südwesten nahmen am Wettbewerb teil. Den Extra-Preis von 5.000 Euro erhält das Tobias-Mayer-Museum in Marbach am Neckar.
Das Museum im Ritterhaus präsentiert seine historische Sammlung im Kontext aktueller Fragestellungen und neuer Forschungsergebnisse. Dabei legen die Verantwortlichen Wert auf ein sinnhaftes und ansprechendes Konzept. Das hob auch die Jury des Lotto- Museumspreises hervor: In Offenburg sind Qualität, Abwechslung und Vermittlung an authentischen Orten tragende Säulen des Museums-Selbstverständnisses. Lust und Neugier auf Neues werden geweckt, viele Themen werden handlungsorientiert inszeniert und laden nicht nur zum Schauen und Lesen, sondern auch zum Mitmachen ein.
Seit 2011 läuft die Aktualisierung des Museums im laufenden Betrieb. Unter der Leitung von Archiv- und Museumschef Wolfgang Gall und seines wesentlich aus Frauen bestehenden Teams wurden nacheinander alle Abteilungen nach neuen museumspädagogischen Erkenntnissen aktualisiert. So die archäologische, die naturkundliche und die kolonialgeschichtliche Sammlung. Zuletzt die Stadtgeschichtliche Abteilung, die auf 200 Quadratmetern 1000 Jahre Offenburger Geschichte zeigt: Sie wurde im Herbst 2018 eröffnet. Edel gefasst, in einer aufwändigen Museumsarchitektur auf dem neusten Stand der Ausstellungstechnik werden Glanz und Elend von 1000 Jahren Stadtgeschichte schlaglichtartig mit ausgewählten Exponaten und multimedial präsentiert.
Der wertige Rahmen war quasi durch das wertvollste Ausstellungsstück der Sammlung vorgegeben: die Globensegmentkarte von Matthias Ringmann und Martin Waldseemüller von 1507. Weil auf dieser Karte, die 1993 in der Offenburger Humanistenbibliothek entdeckt wurde, zum ersten Mal der Name Amerika für den 1492 entdeckten Kontinent erscheint, wird sie auch der Taufschein Amerikas genannt. Dass von ihm weltweit nur vier echte Exemplare existieren, macht seinen Wert aus. In einem Ausstellungskompartiment, das einer Bibliothek nachempfunden wurde, finden sich neben dieser Rarität weitere edle Folianten mit Geographiewerken aus der Offenburger Humanistenbibliothek. Nicht nur für Bücherfreunde eine Augenweide.

Der Preis wurde jetzt zum fünften Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren seit 2015 das Museum Humpis-Quartier in Ravensburg , das Polizeimuseum in Stuttgart, das Schauwerk in Sindelfingen und das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen.
 

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