Durch eine unsachgemäß konfigurierte Datenbank waren zahlreiche
vertrauliche persönliche Daten
von nahezu allen Einwohnern Ecuadors frei
im Internet zugänglich. Zwei israelische Sicherheitsspezialisten
entdeckten die Datensätze und wandten sich an das Magazin ZDnet,
mit dem sie gemeinsam den Bestand analysierten und auf Authentizität
prüften sowie den Urheber recherchierten. Ungefähr 20,8 Millionen
Datensätze sollen insgesamt auf dem Elasticsearch-Server verfügbar
gewesen sein, schreibt ZDnet.
Vertrauliche Daten aus mehreren Quellen
Das südamerikanische Land hat ungefähr 17 Millionen Einwohner – die
deutlich höhere Zahl an Datensätzen in dem Fund erklärt sich laut dem Bericht
aus doppelten Einträgen sowie aus Daten zu bereits verstorbenen
Personen. Die untersuchten Daten waren auf mehrere Elasticsearch-Indizes
verteilt, deren Namen bereits 'sprechend' waren. Der Inhalt der
Datensätze enthüllt persönliche Informationen der Einwohner samt
Familienverhältnissen und Verwandtschaftsbeziehungen,
Einwohnermeldedaten, Finanzdaten, Informationen zum Arbeitsplatz sowie
zu angemeldeten Fahrzeugen.
Außerdem gehen aus den Indizes auch deren mutmaßliche Quellen hervor,
die teils bei Behörden und teils bei privaten Firmen liegen sollen –
vermutlich wurden die Daten von dort importiert. Der größte Teil der
Daten stammt laut ZDnet demnach von den ecuadorianischen
Standesämtern. Hier sind nicht nur Anschrift, Familienstand, Geburtsort-
und -datum und Bildungsabschluss einsehbar, sondern auch die
Ausweisnummer und die Telefonnummer.
Auch der Präsident und Julian Assange betroffen
Einige der kontaktierten Betroffenen bestätigten laut dem Bericht die
Echtheit der Angaben, deren Aktualität bis ins Jahr 2019 reicht. In dem
Leak befinden sich sogar Informationen zu Ecuadors Präsident sowie zu
dem in Australien geborenen Wikileaks-Gründer Julian Assange, dem nach
seiner Flucht in die Botschaft Ecuadors in London 2012 im Dezember 2017
die ecuadorianische Staatsbürgerschaft zugesprochen
worden war. Im April dieses Jahres hatte das Land jedoch Assange den
Asylstatus aberkannt und die Londoner Polizei in das Botschaftsgebäude
gelassen, wo diese Assange festnahm. ... [mehr] https://heise.de/-4523780
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