Im Rahmen der wissenschaftlichen
Zusammenarbeit unterstützt das Forschungsministerium sechs innovative
Hochschulprojekte und Formate mit afrikanischen Hochschulen und
Unternehmen. Afrika ist für die Internationalisierung der Hochschulen
von wachsendem Interesse.
Über Kontinente hinweg wissenschaftliche
Zusammenarbeit fördern und neue Kooperationen mit afrikanischen
Hochschulen und Unternehmen aufbauen, das unterstützt die Fördermaßnahme
"Langfristiger Austausch in Wissenschaft und Gesellschaft in Afrika".
Sechs innovative Hochschulprojekte und Formate in Freiburg, Karlsruhe,
Offenburg, Reutlingen, Tübingen und Weingarten unterstützt das
Forschungsministerium mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von
insgesamt 250.000 Euro.
Eine Verbindung zwischen dem Land und Afrika besteht bereits durch die Namibia-Initiative,
deren Ziel es ist, koloniale Kulturgüter an Namibia zurückzuführen. Mit
dem Förderprogramm unterstützt das Land, die Partnerschaft mit Afrika
in die Zukunft gerichtet stärker zu vertiefen. Besonders erfreulich ist
es daher, dass durch das Programm auch zwei vielversprechende Projekte
mit Partnern in Namibia gefördert werden können.
In den Projekten der Hochschulen und des Badischen Landesmuseums
stehen neue Formate im Fokus, die Veränderungsprozesse anstoßen können,
etwa durch Kooperationen oder durch den Abbau von Wissensasymmetrien.
Folgende sechs Projekte werden gefördert:
Hochschule Reutlingen: Namibian German Incubator
Die Hochschule Reutlingen
wird mit der University of Namibia (UNAM) eine neue Zusammenarbeit in
den Bereichen Capacity Building für Hochschulen, für
Unternehmensentwicklung und für den Bereich Service Learning aufbauen.
Der erste „Namibian German Incubator“ wird die Infrastruktur der beiden
Hochschulen nutzen, um für die genannten Bereiche den notwendigen
Kompetenzaufbau, Coaching und Training, voranzutreiben.
PH Weingarten: Gemeinsame Stärkung der Bildungswissenschaften
Im Fokus des Projektes der PH Weingarten
und der University of Namibia stehen der Austausch über
Lehr-Lernkonzepte und die gemeinsame Weiterentwicklung bestehender
Lehrformen sowie die gegenseitige Unterstützung bei der Adaption und
Umsetzung. Wesentlich sind hier unter anderem Praxiselemente im
Lehramtsstudium sowie ethnische und sprachliche Heterogenität. Die
Kooperation der Hochschulen soll mittelfristig die
Bildungswissenschaften in Namibia und Baden-Württemberg stärken.
Universität Tübingen: Urban Subjectives in Subsaharian Africa
Eingebettet in die Global South Studies der Universität Tübingen
soll das Forschungsprojekt die Dynamiken der Urbanisierung in den
letzten Jahrzehnten in afrikanischen Gesellschaften bearbeiten, die eine
der zentralen soziokulturellen Problematiken der afrikanischen
Gegenwart darstellen. Im Fokus stehen soziale Imaginarien und kulturelle
Praktiken, mit denen die urbanen Veränderungsprozesse und ihre
Rückwirkung auf die Bevölkerung repräsentiert werden. Diese sollen von
deutschen und afrikanischen Wissenschaftlern kritisch hinterfragt
werden.
Universität Freiburg: Afrikazentrum an der Universität Freiburg
Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Merian Institute for Advanced Studies in Africa“ (MIASA) ist die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergsträsser-Institut
eine langfristige Kooperation mit der University of Ghana in Accra
eingegangen. Parallel zum Aufbau von MIASA in Accra soll ein Europäisches Afrika-Zentrum in Freiburg
etabliert werden, das als Kompetenz-, Service- und Informationszentrum
für Europäische Afrikastudien in Lehre, Forschung und Innovation dient.
Die Wechselseitigkeit ist das leitende Motiv des Zentrums, um eine neue
Form der Zusammenarbeit zwischen deutschen, europäischen und
afrikanischen Forscherinnen und Forschern zu etablieren.
Badisches Landesmuseum: Egyptian-German Network of Applied Museum Studies
Die ägyptischen Museen in Kairo und das Badische
Landesmuseum planen die Gründung eines Egyptian-German Network of
Applied Museum Studies. Hierbei geht es um einen stetigen
Wissenstransfer sowohl im Bereich Kulturvermittlung und
Besucherforschung als auch für die Etablierung eines Austauschprogramms
wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwischen Ägypten
und Deutschland. Auftakt dieses Netzwerks ist eine Summer School in
Karlsruhe. Die Veranstaltung bietet die Chance zur breit angelegten
Vernetzung und interkultureller Kompetenzbildung auf beiden Seiten, die
in weiteren Projekten fortgeführt und gestärkt werden soll.
Hochschule Offenburg: EtAPE: Étudier en Allemagne – Préparation aux Études
Das Projekt an der Hochschule Offenburg zielt
auf eine passgenaue Studienvorbereitung kamerunischer Abiturienten für
ein technisches Studium an der Hochschule. In Kooperation mit dem Goethe-Institut in Kamerun
soll ein Programm umgesetzt werden, das neben der Vorbereitung auf die
Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang auch die fachliche
Vorbereitung miteinbezieht und Module der Studienorientierung anbietet.
Durch diesen innovativen Ansatz soll der Grundstein für ein
erfolgreiches Studium gelegt werden.
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