Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat in
diesem Jahr weitere 1,9 Millionen Euro für 25 Projekte der
Provenienzforschung bewilligt. Insgesamt habe das Zentrum
Kulturgutverluste 2019 vier Millionen Euro an Fördergeld bereitgestellt.
Dies entspricht ungefähr dem Volumen der Vorjahre. Die Anträge dieser zweiten Antragsrunde stammten von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie drei Privatpersonen.
Seit 2008 fördern Bund und Länder Projekte zur
Provenienzforschung, bis heute mit insgesamt 31,7 Millionen Euro. Mit
dem Geld konnten 331 Projekte realisiert werden. National und
international ist das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg
der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen
Kulturgutes im 19. und 20. Jahrhundert.
Das
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz will u.a. den Verbleib der Kunstsammlung des
ehemaligen jüdischen Mainzer Teppichhändlers Felix Ganz untersuchen. Der Inhaber der traditionsreichen Teppich-Firma Ludwig Ganz
habe eine herausragende Sammlung orientalischer und ostasiatischer Kunst
besessen. Ganz und seine Frau wurden den Angaben zufolge 1942
nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet. Im
Einverständnis mit dem in London lebenden Urenkel Adam Ganz gehe das
Universitäts-Institut dem Fall nach und wolle den Verbleib der Sammlung
von Bildern, Skulpturen, Zeichnungen und Teppichen klären und die
Umstände des Verlustes untersuchen.
epd
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