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Donnerstag, 24. Oktober 2019
Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften in der ULB Halle (Saale)
Die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt wird dank der Förderung durch die DFG in diesem und im kommenden Jahr ihre in wissenschaftlichen Katalogen beschriebenen mittelalterlichen Codices digitalisieren: die abendländischen, überwiegend lateinischen Handschriften der ehemaligen Stifts- und Gymnasialbibliothek Quedlinburg sowie die Handschriften in deutscher und niederländischer Sprache. Eine besondere, in sich geschlossene Gruppe stellen dabei die im Jahr 1938 im Zuge der Übernahme der Quedlinburger Gymnasialbibliothek in die ULB gelangten und dort nach dem Provenienzprinzip aufgestellten Handschriften dar. Fast zwei Drittel dieser Quedlinburger Handschriften stammen aus dem Kanonissenstift St. Servatii, einem der bedeutendsten Bildungszentren der Ottonen- und Salierzeit. Neben bedeutenden liturgischen und biblischen Handschriften, die z. T. Benutzungsspuren Quedlinburger Sanktimonialen aufweisen – wie beispielsweise das Corveyer Evangeliar (Halle, ULB, Qu. Cod. 188) oder das Fuldaer (?) Homiliarium Bavariense (Halle, ULB, Qu. Cod. 216) –, finden sich in diesem Fonds Raritäten wie eine um 800 im nordfranzösischen Nonnenkloster Chelles entstandene Hieronymus-Handschrift (Halle, ULB, Qu. Cod. 74) oder der Martinellus aus Tours (Halle, ULB, Qu. Cod. 79). Unter den germanistischen Handschriften befinden sich bedeutende Rechttexte wie die Hallischen Schöppenbücher (Halle, ULB, Yd 2° 31) und kodikologisch interessante Codices wie das Hallenser Beutelbuch (Halle, ULB, ThSGV 3148).
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