Google-Nutzer tippen mitunter schwer verständliche Anfragen in den
Suchschlitz ein – und trotzdem liefert die Suchmaschine oftmals gute
Ergebnisse. Aber eben nicht immer: Obwohl die Entwickler in den
vergangenen 15 Jahren das Sprachverständnis von Google wesentlich
verbessert und ausgebaut haben, "verstehen wir die Suchanfragen manchmal
nicht ganz richtig", räumt Google-Vizepräsident Pandu Nayak ein.
Die Herausforderung: Viele Suchende tippen einfach eine Reihe an
Begriffen ein und hoffen darauf, dass Google sie schon verstehen wird.
Damit das in Zukunft besser klappt, nimmt die Suchmaschine nun eine
größere Änderung an ihrem Suchalgorithmus vor. Das Update wird die
Zusammenstellung der Suchergebnisse beeinflussen, laut Google ist ein
Zehntel der Anfragen betroffen. Es sei der "größte Sprung nach vorne" in
den vergangenen fünf Jahren.
Der Algorithmus verwendet mit BERT eine neue Technik bei der
maschinellen Verarbeitung von natürlicher Sprache (dem "Natural Language
Processing", NLP). Die Abkürzung steht für "Bidirectional Encoder
Representations from Transformers". Google hatte BERT im November 2018 vorgestellt und als Open Source veröffentlicht.
Die BERT-Modelle verarbeiten Wörter in Relation zueinander und
betrachten sie im Kontext. Als Praxisbeispiel nennt Google die
Suchanfrage "Can you get medicine for someone pharmacy". Der Suchende
möchte wissen, ob es möglich ist, ein Medikament für jemanden anders bei
der Apotheke abzuholen.
Mit dem BERT-Modell versteht Google, dass "for someone" ein wichtiger
Part ist. Das alte System hätte die Anfrage in einzelne Wörter zerlegt
und sich auf die beiden Hauptbegriffe "medicine" und "pharmacy"
konzentriert. Als Ergebnis hätte der Nutzer dann einige lokale Apotheken
erhalten, nicht aber die Antwort auf die eigentlich gestellte Frage.
BERT erfasst den gesamten Satz und soll so besser verstehen, was der
Nutzer wirklich wissen möchte. Dazu wird der Algorithmus auch mehr auf
Präpositionen achten, um die korrekte Bedeutung eines Satzes zu
erfassen. "Mit BERT kann die Suchmaschine auch die Nuancen verstehen und
viel relevantere Ergebnisse liefern", erklärt Pandu Nayak im Google-Blog.
Zunächst funktioniert das aber nur mit Suchanfragen in Englisch und in
den USA; weitere Sprachen und Länder sollen bald folgen. ... [mehr] https://heise.de/-4569426
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