Mit dem bundesweit einmaligen Förderprogramm
„BW-BigDIWA – Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen
Wandel“ unterstützt das Wissenschaftsministerium mit insgesamt acht
Millionen Euro die Hochschulbibliotheken im Land bei der Entwicklung von
Zukunftsstrategien. Gefördert werden 15 innovative Projekte von mehr als
30 Bibliotheken in Freiburg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Reutlingen,
Stuttgart, Trossingen, Tübingen und Ulm.
Mit dem Förderprogramm „BW-BigDIWA – Wissenschaftliche Bibliotheken
gestalten den digitalen Wandel“ unterstützt das Land die
wissenschaftlichen Bibliotheken, sich zukunftsweisend digital
aufzustellen. Dadurch soll auch die Wettbewerbsfähigkeit des
Hochschulstandortes Baden-Württemberg in der nationalen und
internationalen Forschung sichergestellt werden. Die Schwerpunkte des
Förderprogramms liegen auf strukturbildenden Maßnahmen und
Kooperationsprojekten von Bibliotheken sowie einer gemeinsamen
Weiterentwicklung ihres Dienstleistungsspektrums.
Gefördert werden 15 herausragende Projekte, die
Bibliothekskooperationen vorsehen, Informationskompetenzen im Rahmen der
Lehre an Hochschulen und der bibliothekarischen Weiterbildung stärken,
die Open Access und die Lizensierung elektronischer Ressourcen ausbauen,
die Langzeitarchivierung und „Last Copies“, sogenannte letzte
Exemplare, umsetzen oder die Kreativ- und Wissensräume schaffen.
Folgende Projekte sind Beispiele dafür:
- Die beiden Hochschulen in Ulm wollen mit dem Projekt UVERBiS die wechselseitige Nutzung ihrer Bibliotheken und Dienstleistungen für ihre Benutzer grundlegend vereinfachen. Die Nutzer sollen im Idealfall nicht merken, ob sie Dienste der einen oder der anderen Bibliothek nutzen. Der Fokus liegt darauf, beide Bibliothekssysteme zu integrieren und einen einheitlichen Zugang zu den Bibliotheksdienstleistungen für die Studierenden und die Beschäftigten beider Einrichtungen zu schaffen.
- In Konstanz wird am Bibliotheksservicezentrum des Landes (BSZ)
eine Weiterbildungskoordination für die Beschäftigten der Hochschul-
und Landesbibliotheken in Baden-Württemberg aufgebaut. Die neue
Koordinierungsstelle wird neben der Koordinierung bestehender Angebote
zu bibliothekarischen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen diese auch
konzeptionell weiterentwickeln und durchführen.
- Das Konsortium Baden-Württemberg, ein Zusammenschluss der baden-württembergischen Universitäts-, Hochschul- und Landesbibliotheken, koordiniert über die Geschäftsstelle an der Universitätsbibliothek Freiburg die Verhandlungen und Umsetzungen von landesweiten Abschlüssen von Lizenzverträgen mit Wissenschaftsverlagen. Sie unterstützt die Universitäten und Hochschulen des Landes bei der Verwaltung von Open-Access-Publikationsfonds für ihre Wissenschaftler.
- Mit
bwLastCopies werden das Bibliotheksservicezentrum (BSZ) und die
Universität Konstanz ein Konzept entwickeln, das Bestandsmanagement und
die Zugänglichkeit von nur in wenigen Exemplaren vorhandenen Beständen
der wissenschaftlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg sichert.
- Learning
Libraries Karlsruhe umfasst nahezu alle Hochschulen des Standortes
Karlsruhe (KIT, Pädagogische Hochschule, Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, DHBW, BLB, Hochschule für Gestaltung, ZKM Karlsruhe).
Gemeinsam wollen die Hochschulen eine vernetzte Lernlandschaft aufbauen,
die auch über innovative Möblierung der Bibliotheken zum Ausdruck
kommt. Durch eine Lernraum-App sollen Ausstattung und Verfügbarkeit der
Räume aller beteiligten Einrichtungen sichtbar gemacht werden.
- Während an vielen Hochschulen die Suche nach digitalen lizenzierten oder frei zugänglichen Inhalten der jeweiligen Bibliotheken über sogenannte Discovery-Systeme inzwischen selbstverständlich ist, ist die Nachweissituation von digitalen musik-spezifischen Inhalten an den Musikhochschulen bislang sehr unbefriedigend. In den lokalen Bibliothekskatalogen werden vor allem gedruckte Bestände nachgewiesen. In dem gemeinschaftlichen Pilotprojekt BW-Music-Search aller staatlichen Hochschulen für Musik in Baden-Württemberg soll nun mit Unterstützung des Bibliotheksservicezentrums (BSZ) als technischem Partner ein musikhochschulspezifisches Discovery-System entwickelt und betrieben werden.
Wissenschaftsministerium: Informationen zu den geförderten Projekten (PDF)
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