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Dienstag, 1. Oktober 2019

Mainzer Ethnologin Carola Lentz wird neue Präsidentin des Goethe-Instituts

Prof. Dr. Carola Lentz vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist vom Präsidium des Goethe-Instituts zur neuen Präsidentin des weltweit tätigen Kulturinstituts der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Damit übernimmt die international renommierte Mainzer Ethnologin am 19. November 2020 das Amt des derzeitigen Präsidenten Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann und wird das Goethe-Institut zunächst für vier Jahre leiten. Das Goethe-Institut fördert mit 157 Instituten in 98 Ländern die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.
Carola Lentz ist seit 2002 Professorin für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und tritt hier zum 1. Oktober 2019 eine Seniorforschungsprofessur an. Ihre aktuellen Forschungsinteressen gelten den Beziehungen zwischen Ethnizität und Nationalismus, der Erinnerungspolitik und der Herausbildung von Mittelklassen. Regional liegt ihr Schwerpunkt auf Westafrika, insbesondere Ghana und Burkina Faso. Vor ihrem Ruf nach Mainz lehrte und forschte Lentz bereits an der Freien Universität zu Berlin (1987-1993) sowie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (1995-2002). Sie war Fellow am Institute for Advanced Study and Research in the African Humanities an der Northwestern University (USA, 1993), am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (Wassenaar, 2000-2001), am W.E.B. Du Bois Institute for African and African American Research an der Harvard University (USA, 2008-2009), am geisteswissenschaftlichen Kolleg „Arbeits- und Lebenszyklus in globalgeschichtlicher Perspektive“ an der Humboldt-Universität zu Berlin (2012-2013), am Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst (2015) sowie am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2017-2018). Außerdem hat sie im Rahmen des ERASMUS-Programms an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Marseille und an der Roskilde University in Dänemark gelehrt. Im Juni 2014 wurde sie als ordentliches Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen, von 2016 bis 2018 war sie Sekretarin der Sozialwissenschaftlichen Klasse und ist seit Oktober 2018 Vizepräsidentin der Akademie. Von 2011 bis 2015 war Lentz Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Für ihre 2013 erschienene Monografie „Land, Mobility and Belonging in West Africa“ wurde sie mit dem renommierten Melville J. Herskovits-Preis der amerikanischen African Studies Association ausgezeichnet. Ihr letztes Buch „Remembering Independence“ (2018), das sie gemeinsam mit dem australischen Historiker David Lowe verfasste, widmet sich der Erinnerungspolitik in Asien und Afrika.
Carola Lentz schloss 1979 ihr Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Göttingen mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1982 folgte in Hamburg das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien. Ein Aufbaustudium der Agrarwissenschaften der Tropen und Subtropen an der Universität Göttingen mündete 1985 in einem Magister der Agrarwissenschaften der Tropen und Subtropen. Sie promovierte 1987 im Fach Soziologie an der Universität Hannover und habilitierte sich 1996 im Fach Ethnologie an der Freien Universität Berlin.


via https://idw-online.de/de/news724466



 

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