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Samstag, 7. September 2019

Studie: Deutsche nutzen Medien im Schnitt sieben Stunden am Tag

202 Minuten Bewegtbild, 186 Minuten Audio, 54 Minuten Text - zusammen macht das 420 Minuten, die die Deutschen täglich im Schnitt mit medialen Inhalten verbringen. Das Erstaunliche dabei ist: Die jüngere Bevölkerung unter 30 Jahren kommt auf gut eine Stunde weniger tägliche Mediennutzung. Und das, obwohl diese Altersgruppe verstärkt zur non-linearen TV- und Radionutzung tendiert. Das sind die Kernergebnisse der aktuellen Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019, die im Auftrag von ARD und ZDF durchgeführt wurde.
Demnach dominiert in der Gesamtbevölkerung bei der Bewegtbildnutzung das lineare Fernsehen mit einem Anteil von 76 Prozent, während Audioinhalte mit 79 Prozent noch immer am häufigsten über Radio konsumiert werden. Ein ganz anderes Bild der Nutzungsdauer zeigt sich dagegen bei den 14- bis 29-Jährigen: So opfern sie mit 357 Minuten täglich nicht nur eine gute Stunde weniger für Medien als die Gesamtbevölkerung. Sie verbringen auch nur noch 33 Prozent ihrer Videonutzungszeit mit linearem Fernsehen. Die restlichen 67 Prozent entfallen auf die zeitversetzte Nutzung von TV- und Videoinhalten.
Analog dazu hat sich der Audiokonsum bei den Jüngeren in Richtung zeitsouveräner Nutzung verschoben: Während 42 Prozent der Inhalte noch klassisch übers Radio konsumiert werden, werden 58 Prozent via Musik-Streaming, CDs und Podcasts gehört.
Entsprechend zur Nutzungsdauer ergibt sich auch bei der Tagesreichweite der einzelnen Kanäle bei den 14- bis 29-Jährigen eine Verschiebung in Richtung nonlinearen Medien: So wird in dieser Altersgruppe nur noch etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) von linearem Fernsehen erreicht. Fast genauso viele schauen schon Filme oder Videos bei Streamingdiensten, 22 Prozent auf Videoportalen. In der Gesamtbevölkerung liegt die Tagesreichweite von linear genutztem TV dagegen noch bei 67 Prozent, während zum Schauen von Filmen und Videos nur 14 Prozent auf Streamingdienste und 7 Prozent auf Videoportale zurückgreifen.
Im Audiobereich liegen bei den Unter-30-Jährigen das tägliche Radiohören und das Hören von nonlinearer Musik gleichauf. Dabei werden die Streamingdienste mit einer Reichweite von 30 Prozent immer beliebter. Podcasts werden mit 6 Prozent sogar doppelt so viel genutzt als in der Gesamtbevölkerung, von denen 71 Prozent noch von klassischem Radio erreicht werden.
"Die aktuellen Ergebnisse bestätigen einmal mehr, dass wir den Nutzerinnen und Nutzern auch im digitalen Raum einen individuellen Zugang und auf sie zugeschnittene Inhalte anbieten müssen", sagt Thomas Bellut, ZDF-Intendant und Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission. "Wir sind dabei auf dem richtigen Weg, aber der Wettbewerb mit den Streamingdiensten nimmt weiter zu. Wir arbeiten deshalb etwa auch daran, den Zugang zu unserer Mediathek auf den Fernsehgeräten zu erleichtern."
Die Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019 wurde von Ende Januar bis Mitte April 2019 vom Marktforschungsinstitut Kantar durchgeführt. Insgesamt wurden dabei 2000 deutschsprechende Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt.

via http://www.wuv.de/medien/juengere_konsumieren_weniger_medien_als_aeltere

Die Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2019 wurde im Rahmen der "Studienreihe Medien und ihr Publikum (MiP)" realisiert. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Dual-Frame-Stichprobe. Eine ausführliche Analyse der Daten ist in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" (Heft 7/8 2019) als Artikel und Chartsatz dokumentiert. 


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