Rund 60 Bewerbungen gingen in diesem Jahr ein. Gefördert werden zehn Vorzeigeprojekte mit insgesamt einer Million Euro, die auf künstlerische Weise zu neuen Wahrnehmungen sensibilisieren, gemeinsame Erfahrungswelten schaffen, neue Lernerfahrungen ermöglichen und dabei Grenzen ab- und Gemeinschaft aufbauen.
2019 werden zehn Projekte in Esslingen, Forst in
Baden, Freiburg, Horb am Neckar, Laupheim, Mannheim, Stuttgart und
Pforzheim mit insgesamt einer Million Euro gefördert. Sie zeichnen sich
durch eine neue kreative Form der Zusammenarbeit aus und stärken den
gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer einzigartigen Weise. Folgende
Projekte sind Beispiele dafür:
- Einen Fokus auf ökologische Themen legt die Galerie Villa Merkel aus Esslingen mit ihrem Projekt „Api étoilé - ein wachsendes Archiv“. Vertreterinnen und Vertreter aus Bereichen wie der Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Forschung, Freizeitgärtnerei, Volkskunst und der bildenden Kunst arbeiten im interdisziplinären Forschungsprojekt zu in Vergessenheit geratene Nutzpflanzen zusammen. Dabei thematisieren sie in unterschiedlichen Formaten, vom Symposium bis hin zu Vermittlungsangeboten, wie das Zusammenleben neu gestaltet werden kann.
- Die Fakultät für Gestaltung der Hochschule in Pforzheim initiiert mit „SPIEL MAL – die Stadt als kreativer temporärer Spielraum“ ein ausgeprägt partizipatives Projekt. Gemeinsam mit dem Kulturhaus Osterfeld e.V., dem Stadtjugendring und der Stadt Pforzheim werden vier Projekte im Stadtraum umgesetzt, die auf neue und künstlerische Weise den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Pforzheim stärken. Die Art der Kooperation ist für jede Institution neu und bietet jeder, eigene Handlungsoptionen zu entwickeln, die nur im interdisziplinären und institutionenübergreifenden Zusammenspiel möglich sind.
- Das Stadtmuseum Horb veranstaltet 2020 das „TANDEMS Kunstfestival“. Unter der TANDEMS-Idee eröffnen Theaterprojekte über gesellschaftliche Grenzen hinweg einen szenischen Dialog. Workshops bieten die Gelegenheit, Erfahrungen in den unterschiedlichsten Sparten der zeitgenössischen Kunst zu machen. Alle Alters- und Gesellschaftsgruppen sind eingeladen, die von den TANDEMS geschaffenen Kunstwerke und Performances zu erleben oder in Mitmach-TANDEMS selbst spontan aktiv zu werden. Ein offenes multikulturelles Kunstlabor erarbeitet beim „Fest der Kulturen“ gemeinsam eine „Mega-Performance“.
- Mit dem Theaterprojekt „Die Entführung“ spricht das Tiyatro Diyalog vor allem Menschen an, die wenig oder kaum in das öffentliche Leben in Forst (Baden) und seiner Umgebung eingebunden sind. Fremdsein und Anderssein und konkret die Zuwanderung in Forst werden über Mozart Librettos „Die Entführung aus dem Serail“ behandelt. Über das Projekt soll der Zusammenhalt innerhalb der Region gestärkt werden, der durch verschiedene gesellschaftspolitische Faktoren in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Die Beschäftigung mit dem klassischen Mozart-Stoff mündet in eine multimediale, spartenübergreifende Aufführung, die an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg aufgeführt werden soll.
2018 startete das Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst das Sonderprogramm „Gesellschaftlicher
Zusammenhalt“, um Zusammenhalt in der Gesellschaft über den Weg der
Kunst zu stärken. Mit dialogorientierten und partizipativen Formaten zu
arbeiten und zu forschen, ist dabei das Ziel des Sonderprogramms. In
Projekten erproben Kunst- und Kultureinrichtungen gemeinsam mit der
Gesellschaft neue Kooperationsformen, auch jenseits der etablierten
Kulturräume.
Gefördert werden Projekte von Kunst- und
Kulturinstitutionen zu den Themen gesellschaftlicher Wandel und
gesellschaftlicher Zusammenhalt auf Basis einer verbindlichen,
längerfristig angelegten Kooperation mit Akteuren aus der Amateurkunst,
der freien Szene, Hochschulen, Soziales, Bildung (unter anderem
Schulen), Religion, Sport, Wirtschaft oder Verwaltung.
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