Die UB Bern engagiert sich seit fast 20 Jahren im
Bereich Digitalisierung von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen. Dabei
arbeitet sie mit anderen Schweizer Universitätsbibliotheken und der
Schweizerischen Nationalbibliothek zusammen. Aufgrund der zur Verfügung
stehenden Mitteln können nur ausgewählte Teile aus dem historischen
Bestand digitalisiert und auf nationalen Plattformen (e-rara,
e-periodica, e-newspapersarchives.ch) oder auf Digibern.ch allen
Interessierten frei zur Verfügung gestellt werden.
Die UB Bern geht nun eine Partnerschaft mit Google
Books ein, um eine grössere Menge ihrer historischen Bestände zu
digitalisieren. Google hat bereits über 7 Millionen Bücher aus den
grössten Bibliotheken der Welt digitalisiert und auf seiner
internationalen Plattform frei zur Verfügung gestellt. Aus dem deutschen
Sprachraum waren die Bayerische Staatsbibliothek und die
Österreichische Nationalbibliothek Partner in diesem Programm, in der
Schweiz war es die Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne.
Google zielt darauf ab, eine möglichst grosse Menge an Büchern zu
digitalisieren und erreicht damit einen Output, den die Bibliotheken mit
den eigenen Ressourcen nicht schaffen würden. Der Konzern übernimmt die
Kosten für das Scanning und den Transport der Bücher. Die UB Bern
stellt die Bücher dafür bereit.
Aufgrund von ersten Analysen besitzt die UB Bern rund 100’000 Titel mit
Erscheinungsjahr zwischen 1700 und 1900, die noch nicht von Google
digitalisiert worden sind. Im geplanten Projekt muss die UB Bern ab dem
Start Anfang 2020 monatlich 5000 Bände bereitstellen, die von Google
abgeholt und in dessen Digitalisierungszentrum gescannt werden.
Anschliessend kommen sie wieder nach Bern zurück. Zudem bekommt die UB
von jedem digitalisierten Buch eine Datei des Scans inklusive Volltext.
Die Links zu den digitalisierten Titeln werden in den Online-Katalog der
UB Bern eingespielt.
Die UB digitalisiert seit 2002 ausgewählte
Drucke aus den eigenen Beständen und stellt sie online ohne
Zugangsbarrieren zur Verfügung. Die meisten Digitalisate sind Bernensia.
Dies gehört zum Auftrag der Universitätsbibliothek Bern als
Kantonsbibliothek und verhindert, dass Publikationen weltweit doppelt
digitalisiert werden. Die digitalen Daten sind auf DigiBern zugänglich oder auf den nationalen Plattformen E-Rara und E-Periodica. Seit 2016 ist auch die Sammlung Rossica Europeana
der Schweizerischen Osteuropabibliothek digitalisiert. Die
Universitätsbibliothek Bern baut dieses digitale Angebot laufend aus.
Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern und die Zentralbibliothek
Zürich sowie weitere Bibliotheken werden ebenfalls eine
solche Partnerschaft eingehen und sich am Google Books Programm
beteiligen.
via https://idw-online.de/de/news719325
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