Die Liaison zwischen Bauhaus und Film ist weit vielfältiger,
als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Der
Umfang der von Mitgliedern des Bauhauses realisierten Filme ist zwar überschaubar,
deckt jedoch ein breites Spektrum von abstrakten Avantgardefilmen über rein dokumentarische
Arbeiten bis hin zu sozialkritischen Reportagen ab. Darüber hinaus beteiligte
sich das Bauhaus mit programmatischen Texten am Diskus über die Möglichkeiten
der Kinematografie; „Bauhäusler“ wirkten an verschiedenen Filmproduktionen mit,
und Bauhaus-Mobiliar fand in Form von Requisiten Einzug in den populären Film.
Film und Bauhaus eint im Rückgriff auf die
mittelalterliche Bauhütte und die gotische Kathedrale überdies das Konzept des Gesamtkunstwerks,
in dem das Handwerk und die Künste zusammenkommen. Walter Gropius entlehnt den
Namen „Bauhaus“ wie auch den Titel der „Meister“ dieser Tradition. Zeitgleich
schwärmt auch der Filmarchitekt Robert
Herlth vom „Geist einer mittelalterlichen Bauhütte“, der in Babelsberg
alle beseelt und zu einer gelungenen „Gemeinschafts- oder Kollektivarbeit“
geführt habe. Für László Moholy-Nagy reicht dies allerdings nicht aus. Ihm geht es nicht um
eine Addition verschiedener Ausdrucksformen, sondern um die „Synthese aller
Lebensmomente“, also um eine Einheit von Arbeit und Leben. ... [mehr] https://www.filmdienst.de/artikel/27423/bauhaus-und-film
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