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Dienstag, 17. September 2019

"Gläserne" Bürger: Riesiger Leak enthüllt komplette Bevölkerung Ecuadors

Durch eine unsachgemäß konfigurierte Datenbank waren zahlreiche vertrauliche persönliche Daten von nahezu allen Einwohnern Ecuadors frei im Internet zugänglich. Zwei israelische Sicherheitsspezialisten entdeckten die Datensätze und wandten sich an das Magazin ZDnet, mit dem sie gemeinsam den Bestand analysierten und auf Authentizität prüften sowie den Urheber recherchierten. Ungefähr 20,8 Millionen Datensätze sollen insgesamt auf dem Elasticsearch-Server verfügbar gewesen sein, schreibt ZDnet.
Das südamerikanische Land hat ungefähr 17 Millionen Einwohner – die deutlich höhere Zahl an Datensätzen in dem Fund erklärt sich laut dem Bericht aus doppelten Einträgen sowie aus Daten zu bereits verstorbenen Personen. Die untersuchten Daten waren auf mehrere Elasticsearch-Indizes verteilt, deren Namen bereits 'sprechend' waren. Der Inhalt der Datensätze enthüllt persönliche Informationen der Einwohner samt Familienverhältnissen und Verwandtschaftsbeziehungen, Einwohnermeldedaten, Finanzdaten, Informationen zum Arbeitsplatz sowie zu angemeldeten Fahrzeugen.
Außerdem gehen aus den Indizes auch deren mutmaßliche Quellen hervor, die teils bei Behörden und teils bei privaten Firmen liegen sollen – vermutlich wurden die Daten von dort importiert. Der größte Teil der Daten stammt laut ZDnet demnach von den ecuadorianischen Standesämtern. Hier sind nicht nur Anschrift, Familienstand, Geburtsort- und -datum und Bildungsabschluss einsehbar, sondern auch die Ausweisnummer und die Telefonnummer.
Einige der kontaktierten Betroffenen bestätigten laut dem Bericht die Echtheit der Angaben, deren Aktualität bis ins Jahr 2019 reicht. In dem Leak befinden sich sogar Informationen zu Ecuadors Präsident sowie zu dem in Australien geborenen Wikileaks-Gründer Julian Assange, dem nach seiner Flucht in die Botschaft Ecuadors in London 2012 im Dezember 2017 die ecuadorianische Staatsbürgerschaft zugesprochen worden war. Im April dieses Jahres hatte das Land jedoch Assange den Asylstatus aberkannt und die Londoner Polizei in das Botschaftsgebäude gelassen, wo diese Assange festnahm. ... [mehr] https://heise.de/-4523780

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