Am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig haben in diesen Tagen zwei neue Drittmittelprojekte,
gefördert durch BMBF bzw. DFG, ihre Forschungstätigkeit aufgenommen.
Beide sind auf drei Jahre ausgerichtet und schaffen jeweils eine volle
Wissenschaftliche Mitarbeiterstelle.
Am 01.10.2019 startete das von der DFG als „eigene Stelle“ geförderte Projekt „Migrationsgesellschaft und
transkulturelle Verflechtung in einem plural verfassten Stadtraum:
Kamjaneć-Podilśkyj im 16./17. Jahrhundert“. In diesem Projekt wird der Umgang mit
Migration in einer frühneuzeitlichen Stadtgesellschaft untersucht. Kamjaneć in
Podolien war ein überregionales Handelszentrum und zugleich eine
bedeutende Grenzfestung im südöstlichen Polen in direkter Nachbarschaft
zum Osmanischen Reich, zum Fürstentum Moldau und zum Krimkhanat.
Einzigartig an der Stadt war ihre dreigeteilte Selbstverwaltung mit
armenischem, polnischem und ruthenischem Magistrat, die beispielhaft für
die plurale Verfasstheit von Migrationsgesellschaften steht.
Bereits seit dem 01.09.2019 läuft am GWZO das vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Projekt „Die VR China und
der sowjetische Hegemonialbereich im Kalten Krieg: Industriekooperation,
Technologietransfer und politische Konkurrenz im ‚sozialistischen
Lager‘ (1949–1989)“. Es untersucht den Beitrag sowjetischer,
ostdeutscher, tschechoslowakischer und bulgarischer Ingenieure zur
Entwicklung Chinas zum Industriestaat vor allem in den 1950er Jahren.
Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
(GWZO) in Leipzig erforscht in vergleichender Perspektive die
historischen und kulturellen Gegebenheiten im Raum zwischen Ostsee,
Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am
Institut tätigen Wissenschaftler*innen repräsentieren verschiedene
Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Namenkunde,
Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner
Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an
Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und
Übersee.
via https://idw-online.de/de/news724645
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