Filmemacherin Lilith Kugler hat 2017 ihr Bachelorstudium der
Audiovisuellen Medien an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart
abgeschlossen. Nur ein Jahr später produzierte sie ihren ersten
Feature-Dokumentarfilm - mit Erfolg. Kuglers Werk "La Maladie du Démon"
wird ab dem 10. Oktober in den deutschen Kinos ausgestrahlt.
"La Maladie du Démon" ("Die Krankheit der Dämonen") porträtiert die
schwierige Situation von Menschen in Burkina Faso, die unter psychischer
Krankheit und Epilepsie leiden. Denn dort gelten Dämonen als Grund für
solche Erkrankungen und Kranke als von bösen Geistern besessene
Menschen. Die Betroffenen leben am Rande der Dörfer, werden an Bäume
gekettet oder geschlagen. Sie werden von der Gesellschaft ausgegrenzt,
da sich Menschen vor der Ansteckung fürchten. Eine Situation, die
Pfarrer Guitanga und Krankenpfleger Tindano verändern möchten. Im Rahmen
ihrer Möglichkeiten engagieren sie sich mutig entgegen dem Glauben
einer ganzen Gesellschaft für medizinische Behandlung, Freiheit und
Menschenwürde.
Während ihrer Kindheit hat Lilith Kugler einige Zeit selbst in Burkina
Faso gelebt und diese Missstände hautnah miterlebt. "Zeugin eines
solchen Zustands gewesen zu sein, hat mich nicht mehr losgelassen",
erzählt Kugler. Aus dieser Erfahrung entstand 2016 die Idee für "La
Maladie du Démon", zunächst als Abschlussarbeit für das Bachelorstudium
an der HdM gedacht. "Letztendlich wurde daraus jedoch ein komplett
unabhängiges Projekt, das schnell größer wurde als gedacht", erklärt
Kugler.
Der Dokumentarfilm wurde mit einem kleinen Team in nur 18 Drehtagen in
Burkina Faso produziert. Neben Herausforderungen wie der Sprachbarriere
oder dem Umgang mit kritischen Situationen am Set musste das Team auch
mit extremer Hitze kämpfen. "Wir haben mitten in der heißesten Zeit -
der Trockenzeit im Mai - gedreht, in der es tagsüber nie unter 40 Grad
geht". Kugler selbst übernahm die Produktion, die Regie, die Kamera und
den Schnitt. Sie konnte den Film ohne Fördergelder finanzieren. "Dank
des großen Supports über Crowdfunding, mit ein paar Sponsoren, einem
tollen Team und viel eigenem Einsatz konnte der Film im Herbst 2018
fertiggestellt werden", so Kugler.
Dieser Einsatz von Lilith Kugler und ihrem Team hat sich gelohnt. Noch
vor dem offiziellen Kinostart hat das "Snowdance Independent Film
Festival 2019" den Film zum besten Dokumentarfilm gekürt. Die Jury
meint: "Ein großartiges Werk von Liebe und Leid, von zutiefst humaner
Qualität und Empathie, das den Preis 'Bester Dokumentarfilm' ohne
Zweifel verdient hat."
Am 9. Oktober findet im Metropol-Kino in
Stuttgart ab 19 Uhr die Premiere von "La Maladie du Démon" mit
anschließender Podiumsdiskussion statt. Deutschlandweit ist der Film ab
dem 10. Oktober, dem Internationalen Tag der Seelischen Gesundheit, im
Kino zu sehen.
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