Im Rahmen der 21. Sitzung des Forschungsdateninfrastruktur (FDI)
Ausschusses wurde der aktuelle Tätigkeitsbericht der 34 vom RatSWD
akkreditierten Forschungsdatenzentren (FDZ) diskutiert. Die daraus
resultierenden Kennzahlen zeigen: Das Datenangebot der FDZ wird stark
nachgefragt. Insgesamt gab es 46.464 externe Datennutzende bei den FDZ
und 9.081 Datennutzende sind 2018 hinzugekommen. Für diese
Datennutzenden wurde das Datenangebot 2018 nicht nur methodologisch und
thematisch erweitert, sondern mit 369 neuen Datensätzen auch quantitativ
ausgebaut. Es entstanden 2.074 wissenschaftliche Publikationen im Jahr
2018, die ganz oder teilweise auf den insgesamt 3.940 bereitgestellten
Datensätzen basieren. Die Forschenden nutzten – neben dem direkten
Datenzugang an den 78 FDZ-Standorten – 71.488-mal den Datendownload am
eigenen Arbeitsplatz. Die Datennutzung ist nach wie vor bei fast allen
FDZ kostenfrei.
In den FDZ arbeiteten zum Stichtag 31.12.2018 mehr als 285 Personen
(gemessen in Vollzeitäquivalenten). Davon waren etwa 60 Prozent
wissenschaftliche Mitarbeitende, welche – parallel zu ihren Aufgaben in
der Nutzendenbetreuung und Datenaufbereitung – insgesamt 528
wissenschaftliche Publikationen verfassten. Eine positive Zahl in
vielerlei Hinsicht: Die (Nach-)Nutzung der eigenen Forschungsdaten
sichert den methodischen Anschluss an die Forschungscommunity, fördert
die Beratungskompetenz des FDZ-Personals und dient zugleich der
Qualitätskontrolle der jeweils hauseigenen nachgenutzten
Forschungsdaten.
Die Kennzahlen entstammen dem jährlichen Berichtswesen, welches eine
fortlaufende Qualitätssicherung der Forschungsdateninfrastruktur
ermöglicht und ihre Weiterentwicklung sichtbar macht. Der vollständige
Tätigkeitsbericht 2018 der vom RatSWD akkreditierten FDZ steht auf der
Webseite des RatSWD zum freien Download zur Verfügung: https://doi.org/10.17620/02671.40 Eine englische Fassung wird in Kürze veröffentlicht.
In der Sitzung hat sich der FDI Ausschuss außerdem mit dem Informatiker
Luc Rocher (Université catholique de Louvain, Belgien) ausgetauscht.
Sein Fachartikel zum Potenzial von Re-Identifikationen in
unvollständigen Datensätzen traf jüngst in der internationalen Presse
auf hohe Resonanz. Die Diskussion hat den FDZ noch einmal bestätigt,
dass eine Re-Identifikation in den von ihnen bereitgestellten
Datensätzen durch ihre Lösungsmodelle faktisch ausgeschlossen ist. Dies
erreichen sie durch die kompetente Auswahl und Kontrolle verschiedener
Datenzugangswege und durch robuste Anonymisierungs- und
Pseudonymisierungsverfahren. Hierbei werden beispielsweise äußerst
sensible Angaben, wie Namen, Geburtsdatum oder Postleitzahlen,
routinemäßig entfernt oder stark vergröbert. Gleichzeitig begrüßen die
Forschungsdatenzentren die Forschung von Luc Rocher und Kollegen, die
einen wichtigen Beitrag zur Risikoabschätzung bei der Publikation von
Forschungsdaten leistet. Die Forschung zur Anonymisierung und Risiken
der De-anonymisierung sollte in den kommenden Jahren verstärkt werden,
um Transparenz für Forschende und Studienteilnehmende zu gewährleisten.
via https://idw-online.de/de/news725356
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