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Donnerstag, 17. Oktober 2019

9.000 neue Nutzende in 2018: Forschungsdateninfrastruktur beim RatSWD stark nachgefragt

Im Rahmen der 21. Sitzung des Forschungsdateninfrastruktur (FDI) Ausschusses wurde der aktuelle Tätigkeitsbericht der 34 vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren (FDZ) diskutiert. Die daraus resultierenden Kennzahlen zeigen: Das Datenangebot der FDZ wird stark nachgefragt. Insgesamt gab es 46.464 externe Datennutzende bei den FDZ und 9.081 Datennutzende sind 2018 hinzugekommen. Für diese Datennutzenden wurde das Datenangebot 2018 nicht nur methodologisch und thematisch erweitert, sondern mit 369 neuen Datensätzen auch quantitativ ausgebaut. Es entstanden 2.074 wissenschaftliche Publikationen im Jahr 2018, die ganz oder teilweise auf den insgesamt 3.940 bereitgestellten Datensätzen basieren. Die Forschenden nutzten – neben dem direkten Datenzugang an den 78 FDZ-Standorten – 71.488-mal den Datendownload am eigenen Arbeitsplatz. Die Datennutzung ist nach wie vor bei fast allen FDZ kostenfrei.
In den FDZ arbeiteten zum Stichtag 31.12.2018 mehr als 285 Personen (gemessen in Vollzeitäquivalenten). Davon waren etwa 60 Prozent wissenschaftliche Mitarbeitende, welche – parallel zu ihren Aufgaben in der Nutzendenbetreuung und Datenaufbereitung – insgesamt 528 wissenschaftliche Publikationen verfassten. Eine positive Zahl in vielerlei Hinsicht: Die (Nach-)Nutzung der eigenen Forschungsdaten sichert den methodischen Anschluss an die Forschungscommunity, fördert die Beratungskompetenz des FDZ-Personals und dient zugleich der Qualitätskontrolle der jeweils hauseigenen nachgenutzten Forschungsdaten. 
Die Kennzahlen entstammen dem jährlichen Berichtswesen, welches eine fortlaufende Qualitätssicherung der Forschungsdateninfrastruktur ermöglicht und ihre Weiterentwicklung sichtbar macht. Der vollständige Tätigkeitsbericht 2018 der vom RatSWD akkreditierten FDZ steht auf der Webseite des RatSWD zum freien Download zur Verfügung: https://doi.org/10.17620/02671.40  Eine englische Fassung wird in Kürze veröffentlicht. 
In der Sitzung hat sich der FDI Ausschuss außerdem mit dem Informatiker Luc Rocher (Université catholique de Louvain, Belgien) ausgetauscht. Sein Fachartikel zum Potenzial von Re-Identifikationen in unvollständigen Datensätzen traf jüngst in der internationalen Presse auf hohe Resonanz. Die Diskussion hat den FDZ noch einmal bestätigt, dass eine Re-Identifikation in den von ihnen bereitgestellten Datensätzen durch ihre Lösungsmodelle faktisch ausgeschlossen ist. Dies erreichen sie durch die kompetente Auswahl und Kontrolle verschiedener Datenzugangswege und durch robuste Anonymisierungs- und Pseudonymisierungsverfahren. Hierbei werden beispielsweise äußerst sensible Angaben, wie Namen, Geburtsdatum oder Postleitzahlen, routinemäßig entfernt oder stark vergröbert. Gleichzeitig begrüßen die Forschungsdatenzentren die Forschung von Luc Rocher und Kollegen, die einen wichtigen Beitrag zur Risikoabschätzung bei der Publikation von Forschungsdaten leistet. Die Forschung zur Anonymisierung und Risiken der De-anonymisierung sollte in den kommenden Jahren verstärkt werden, um Transparenz für Forschende und Studienteilnehmende zu gewährleisten.


via https://idw-online.de/de/news725356

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