Der ursprünglich äußerst aussichtsreiche Antrag, den Donaulimes in
Deutschland, Österreich, Slowakei und Ungarn zum Weltkulturerbe zu
erklären, ist unmittelbar vor der Entscheidung vom Scheitern bedroht.
Ungarn wolle den gemeinsamen Antrag der vier Länder zum besondern Status
der Überreste der einstigen römischen Militärgrenze in letzter Minute
abändern, teilte die Unesco-Kommission Österreich am 04.07.2019 mit. Die
ungarische Regierung wolle einen Teil des Limes in Budapest vom
Welterbe-Status ausgenommen wissen, hieß es.
Änderungen im
umfangreichen Antrag seien seit Monaten wegen der Unesco-Regeln
eigentlich nicht mehr möglich, sagte eine Sprecherin der
Unesco-Kommission in Wien. Ein solcher Schritt werde voraussichtlich die
Zurückweisung des Antrags nach sich ziehen. Das Welterbekomitee der Unesco tagt noch bis zum 10.07.2019 in Baku in Aserbaidschan.
Mit dem Antrag wollten die vier Staaten insgesamt 98 Teile der ehemaligen Grenzbefestigung entlang der Donau
in ihrem Wert betonen und besonders schützen. Unter dem Projekttitel
„Frontiers of the Roman Empire“ (Grenzen des Römischen Reichs) soll der
gesamte Verlauf des Limes als Welterbe in den Schutz der internationalen
Staatengemeinschaft gestellt werden. Der Hadrians- und Antoninuswall in
Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland
haben diesen Status bereits. Der Limes erstreckte sich, entsprechend der
Ausdehnung des Imperium Romanum, von Großbritannien über Mittel- und
Osteuropa und den Nahen Osten bis nach Nordafrika.
dpa
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