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Montag, 1. Juli 2019

llluminierte Koran-Handschrift von 1860-61 der UB Freiburg erstrahlt wieder in altem Glanz

Wasser, Schmutz, Insekten und unsachgemäße Reparaturversuche hatten der wertvollen Koran-Handschrift in der Vergangenheit schwer zugesetzt, noch ehe sie nach Freiburg kam. Das arabische Papiermanuskript stammt aus der Westtürkei und wurde dort 1860-61 A.D. von dem Schreiber Muḥammad al-Edirnewī angefertigt. Um 1960 war der Codex durch eine Schenkung des Altorientalisten Helmuth Theodor Bossert in den Besitz des Orientalischen Seminars der Universität Freiburg und schließlich der Universitätsbibliothek gelangt. Einband und Buchblock waren zu diesem Zeitpunkt stark verformt, Bindung und Vorsatz desolat und die Innenseiten der 308 Blätter so stark verklebt, dass die Handschrift für die Forschung kaum mehr zugänglich war.
2018 bot sich die Gelegenheit, die Handschrift zur genauen Begutachtung dem Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut des Landesarchivs Baden-Württemberg in Ludwigsburg vorzulegen und dort anschließend eine aufwändige Restaurierung durchführen zu lassen. Es gelang, viele zusammenklebende Seiten behutsam voneinander zu trennen, um so den Inhalt so weit wie möglich wieder zu erschließen. Zahlreiche Risse und Fehlstellen im Papier wurden geschlossen und ergänzt, Spuren älterer nicht fachgerechter Reparaturen entfernt. Alle Maßnahmen zielten auf eine Bestandssicherung und -erhaltung ab und wurden zudem genau dokumentiert.
Dank dieser zeitintensiven und minutiösen Arbeit im Institut präsentiert sich der kostbare Codex nun weitestgehend wieder in alter Pracht. Zu bestaunen sind besonders die strahlenden Goldverzierungen vieler Seiten – florale Dekorelemente schmücken die Vorsätze, den Kopf der Suren und viele Blattränder.
Die Handschrift trägt jetzt die Signatur der UB Freiburg Hs. 1532,24 und kann im Sonderlesesaal für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt werden. Eine Digitalisierung ist geplant.

  

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