Follower

Donnerstag, 26. September 2019

Wissenschaftsrat empfiehlt Ausbau der Friedensforschung

Hessen ist ein starker Standort der Friedens- und Konfliktforschung. Dies bestätigt jetzt ein Gutachten des Wissenschaftsrats. Die Konferenz der hessischen Hochschulpräsidien begrüßt die Ergebnisse – und die Empfehlung, in bestimmten Forschungsbereichen noch einen Ausbau anzustreben. 
In den Anfangsjahren war die Friedens- und Konfliktforschung alles andere als ein anerkanntes Forschungsfeld, stand sie bei vielen Entscheidern doch unter einem gewissen Ideologievorbehalt. Doch das ist längst vorbei. Auf Wunsch des Deutschen Bundestages hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wissenschaftsrat Ende 2016 darum gebeten, das Forschungsfeld gründlich zu evaluieren – und zwar unter Berücksichtigung von sowohl universitärer als auch außeruniversitärer Forschung. Heraus kam ein 178 Seiten starker Text, der die Situation genau beschreibt und bewertet. 
„Überzeugende Leistungen“ erbringe die deutsche Friedens- und Konfliktforschung, heißt es im Gutachten des Wissenschaftsrates. Nachbesserungsbedarf konstatiert das Gutachten vor allem im Bereich der naturwissenschaftlich-technischen Friedens- und Konfliktforschung. In Darmstadt gibt es eine Professur im Fachbereich Informatik, die sich mit dem Themenkreis Krieg und Frieden befasst. Das sei noch ausbaufähig, finden die Gutachter. „Die Friedens- und Konfliktforschung leistet in Forschung und Lehre einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis und zur Bearbeitung großer gesellschaftlicher Herausforderungen.
Indem sie Ursachen, Dynamiken und Folgen von Konflikten und Gewalt sowie die Voraussetzungen für deren Beilegung und die Stabilisierung friedlicher Verhältnisse untersucht, befasst sie sich mit essentiellen Fragen inner- und zwischenstaatlichen Zusammenlebens. Sie ist in beispielhafter Weise im Wissenstransfer engagiert und steht vor allem mit der Politik, aber auch mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in engem Austausch“, heißt es im Gutachten. Neben der Vernetzung in Deutschland werden auch europäische und internationale Kooperation positiv hervorgehoben, einschließlich derer mit Universitäten in (Post-)Konfliktregionen, wie sie vom Zentrum für Konfliktforschung in Marburg betrieben werden.
Den Universitäten in Frankfurt, Darmstadt, Marburg und Gießen bescheinigt der Bericht eine „ausgeprägte personale Verdichtung“. Der Wissenschaftsrat unterstütze die Bestrebungen nachdrücklich, die Zusammenarbeit der entsprechenden universitären und außeruniversitären Einrichtungen vor Ort bzw. in der Region weiter zu intensivieren und institutionell zu festigen. 


via https://idw-online.de/de/news724221

Keine Kommentare: