Im Jahr 2016 haben demnach fast 252.000 sogenannte Bildungsausländer – ausländische Studierende, die nicht in Deutschland ihr Abitur gemacht haben – an deutschen Hochschulen studiert, etwa 16.000 mehr als ein Jahr zuvor und gut 6000 mehr als in Frankreich. Die Zahlen sind auch in den Folgejahren weiter gestiegen. Im Wintersemester 2017/2018 waren 282.000 internationale Studenten in Deutschland eingeschrieben. Auch die Zahl der ausländischen Wissenschaftler an deutschen Hochschulen ist stark gestiegen. Nach Angaben des DZHW (= Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) hat sie sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Vor allem chinesische Studenten zieht es nach Deutschland. Sie führten 2018 mit 37.000 an deutschen Hochschulen eingeschriebenen Männern und Frauen die Liste an, vor Indien (17.300), Österreich (11.100), Russland (10.800), Italien (8900) und Syrien (8600).
Zur Motivation ausländischer Studierender,
nach Deutschland zu kommen, verweist die Studie auf eine bereits früher
veröffentlichte Befragung aus dem Jahr 2016. Dort bezeichneten es drei
Viertel als „zutreffend“ oder „voll und ganz zutreffend“, dass sie sich
aufgrund der Qualität der Hochschulausbildung für ein Studium in
Deutschland entschieden hätten. Mehr als 80 Prozent gaben an, dass sie
Freunden und Bekannten aus ihrem Herkunftsland Deutschland als
Studienort weiterempfehlen würden.
Der Bericht
erwähnt aber auch die Möglichkeit, dass sich manche ausländische
Studierende aus finanziellen Gründen für ein Studium in Deutschland
entschieden haben könnten. Im Vergleich zu angelsächsischen Ländern ist
es gebührenfrei (außer in Baden-Württemberg) und die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind
vergleichsweise niedrig. Auf der anderen Seite seien aber auch deutsche
Studierende „hochgradig mobil“. Etwa ein Drittel aller deutschen
Studierenden absolviere während des Studiums einen studienbezogenen
Auslandsaufenthalt.
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