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Dienstag, 20. August 2019

Staatsgalerie Stuttgart gibt Raubkunst zurück

Nach fast 80 Jahren werden zwei Zeichnungen aus der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart an die Erben des ursprünglichen Besitzers zurückgegeben. Die beiden Werke gehörten nach Angaben des Museums zur Sammlung des jüdischen Juristen Michael Berolzheimer (1866-1942). Gemeinsam mit seiner Familie hatte er Deutschland unter dem Druck des Nationalsozialismus im Sommer 1938 verlassen und war in die USA emigriert. Seine Kunstsammlung ließ er zurück, sie wurde 1938 und 1939 in München versteigert. Die Familie Berolzheimer hatte keinerlei Zugriff auf die Verkaufserlöse. Zu diesem Ergebnis kamen die Provenienzforscherin der Staatsgalerie, Johanna Poltermann, und ihre Vorgängerin Anja Heuß. Es handele sich eindeutig um NS-Raubgut.
Bei den Zeichnungen handelt es sich um eine Vorzeichnung des schwäbischen Spätromantikers Theodor Christoph Schüz (1830-1900) zu dem Gemälde "Familie vor der offenen Kirchentür, der Predigt zuhörend" und eine undatierte Federzeichnung "Mann mit Fackel" des niederländischen Malers und Radierers Samuel van Hoogstraten (1627-1678).
Die Staatsgalerie betreibt seit 2009 Provenienzforschung zum unrechtmäßigen Besitzerwechsel von Kunstwerken während der NS-Zeit. Dabei wurden mehr als 6000 Gemälde, Skulpturen und Grafiken überprüft, die vor 1945 entstanden sind und seit 1933 erworben wurden. Bislang habe man seit 1998 zwölf Kunstwerke restituiert. 

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