"Neulich gelangte ein Zettel von Schillers Hand ins DLA Marbach, ein Textbruchstück oder vielmehr ein Ausschnitt in des Wortes wahrster Bedeutung, handelt es sich doch tatsächlich um einen von einem größeren, beschriebenen Blatt abgeschnittenen Papierstreifen mit einigen Zeilen von Schillers Hand samt der Beglaubigung des ältesten Sohnes, seines Zeichens ein wackerer Oberförster, dass dies auch wirklich die Schriftzüge seines Vaters, des allseits verehrten Dichters seien. Die Nachkommen Schillers betrieben damit geradezu ein Devotionalienwesen, indem sie erhaltene Manuskripte zerschnitten und die Schnipsel, ohne einen Gedanken an das Wehgeschrei späterer Philologen zu verschwenden, an Verehrer des Dichters oder Andenkenjäger weitergaben.
Worum handelt es sich? ... es handelt sich um "Demetrius", Schillers letztes Stück, von dem auch sonst etliche solcher Papierschnipsel bekannt sind, und nun ist auch die Identifikation der Textstelle leicht: Es geht um den berühmten Monolog der Marfa. ....." (Text nur leicht paraphrasiert)
nach: Helmuth Mojem. "Machtvoll wie himmlische Scharen. Was sich hinter einem Schiller-Textfragment verbirgt, das jetzt nach Marbach gelangt ist." FAZ 14.08.2019.
Mojem leitet das Cotta-Archiv im DLA Marbach
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