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Montag, 26. August 2019

Re: PROJEKT DEAL UND SPRINGER NATURE VEREINBAREN RAHMEN FÜR WELTWEIT UMFANGREICHSTEN OPEN ACCESS-TRANSFORMATIONSVERTRAG / R. Kuhlen

Ich hoffe, dass sich hier bald eine intensive Diskussion um den SP-Deal entwickelt. Also los!
Insgesamt stimme ich zu, dass das Ganze ein wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenden, wenn nicht vollständigen OA-Transformation ist. So wird es zweifellos in absehbarer Zeit geschehen. Daher ein Dank an die Allianz. "Leider" ist es so, dass auf dem Weg dahin wohl immer Kompromisse geschlossen werden müssen. Neben Anderem ist mir noch ein Detail besonders problematisch bzw. ungekärt. Ich teile nicht die Sicht von Herrn Franke, das sich die Kosten für einen einzelnen Artikel jetzt ins Verhältnis zu den bisherigen Subskriptionskosten berechnen. Ich meine verstanden haben, dass durch den deal ca. 3,5 Mio bereitgestellten werden, mit denen 13.000 Artikel/Jahr OA gestellt werden können und dass dann die €2.750 für jeden Artikel eines Autors von der für ihn zuständigen Bibliothek entrichtet werden muss. Ist dem so?  Weiter kann man wohl auf alle, also auch auf alle Nicht-OA-Artikel bei SP zugreifen, aber nur "lesend".  Was heisst das? Können diese Artikel  also nicht auf Sticks gespeichert oder ausgedruckt werden (sind also durch DRM geschützt?), und können sie z.B. auch nicht, wie es sogar im UrhG vorgesehen ist, für die lokalen Zwecke von Forschung und Lehre in vollem  Umfang  öffentlich zugänglich gemacht werden? Und wie ist der Zugriff organisiert? Hoffentlich nicht dadurch, dass man jetzt in die Räume der Bibliotheken gehen muss, um dort zu lesen! Und wie wird dieser Zugriff finanziert? Durch Subskriptionsgebühren wie bislang, wobei der Anteil der OA-Beiträge davon abgezogen wird?
Vieles wäre einfacher zu beantworten, wenn das Memorandum of Understanding öffentlich gemacht würde. Ich finde es, auch wenn es üblich sein mag, unangemessen, dass ein Vertrag, auch bzw. besonders wenn es nur ein Memo ist, nicht öffentlich einsehbar gemacht wird. Die Vertragspartner der Allianz sind öffentlich finanzierte Organisationen. Wie können sie sich auf eine solche "Geheimdiplomatie" einlassen!

RK


via http://www.inetbib.de/listenarchiv/msg66707.html

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