Im Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin wurde am 19.01.2020 eine neue
Dauerausstellung eröffnet. In besonderem Maße ist sie auf die
Bedürfnisse von Seh- und Lernbehinderten sowie Menschen mit anderen
Herausforderungen abgestimmt. Blinde und Sehbehinderte können sich
beispielsweise über Tast- und Hörstationen einen Zugang zur Thematik
verschaffen. Das Pilotprojekt hat mehr als zwei Millionen Euro gekostet.
Wie Elke Gryglewski, Leiterin der Bildungsabteilung des Hauses sagte,
ist die Ausstellung die erste in Deutschland, in der so umfassend auf
die Anforderungen von Menschen mit Handicap eingegangen wird. In der
Villa am Berliner Wannsee hatten sich am 20.01.1942 Vertreter aus
Ministerien und dem Machtapparat der Nationalsozialisten getroffen, um
die Deportation und Vernichtung der in Europa lebenden Juden zu
beschließen. Nach kritischen Nachfragen war ein Teil der neuen
Dauerausstellung kurzfristig noch verändert worden. So wird eine Station
über Lehren aus der Juden-Verfolgung nicht aufgebaut. Zu sehen war dort
unter anderem eine Verbotstafel für junge, männliche Flüchtlinge vor
einem Schwimmbad aus dem Sommer 2016, mit der ein Bezug zur Vertreibung
der Juden aus dem öffentlichen Leben in den 30er-Jahren hergestellt
werden sollte.
dpa
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