Es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass seine Stimme auch nach seinem
Tod erklingen möge. Aber es dauerte über 3000 Jahre, bis britische
Forscher diesen letzten Willen des ägyptischen Priesters und
Schriftgelehrten Nesyamun erfüllen konnten.
In der Zeitschrift Scientific Reports
berichtet das von David Howard (University of London) und John
Schofield (University of York) geleitete Forschungsteam, wie der Klang
der Stimme des Priesters, der im 11. vorchristlichen Jahrhundert während
der Herrschaft von Ramses XI. gelebt hat, rekonstruiert wurde. Hierfür
wurde dessen Mumie, die seit fast 200 Jahren im Leeds City Museum
verwahrt wird, mithilfe von Computertomographie untersucht. Dabei zeigte
sich, dass Kehlkopf und Rachen gut genug erhalten waren, um den
Vokaltrakt genau vermessen zu können. Der größte Teil des Zungenmuskels
sowie das Gaumensegel waren allerdings nicht mehr vorhanden.
Der Vokaltrakt dagegen konnte mithilfe von 3D-Druck exakt nachgebildet werden. In Verbindung mit der von Howard entwickelten Vocal Tract Organ,
die den Kehlkopf als Tonquelle ersetzt, wurde der Klang eines Vokals
erzeugt, der ungefähr zwischen den englischen Worten "bad" und "bed"
liegt. Im akustischen Spektrum zeigten sich im Bereich bis 4 kHz vier
deutliche Konzentrationen akustischer Energie, sogenannte Formanten, die
die Resonanzen im Vokaltrakt widerspiegeln und recht gut mit den
Spektren von sechs männlichen Sprechern beim Intonieren desselben Vokals
übereinstimmen. ... [mehr] https://heise.de/-4644667
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