Software zur Plagiatserkennung soll dabei unterstützen,
wissenschaftliche Arbeiten auf kritische Textstellen wie z.B. nicht
markierte Zitate oder fehlende Quellenangaben zu untersuchen.
Vereinfacht ausgedrückt geht das so: Das zu überprüfende Dokument wird
digitalisiert in das System geladen und automatisch mit vorhandenen
Quellen einer oder mehrerer Datenbanken verglichen. In der Praxis stellt
sich die Überprüfung als gar nicht so leicht heraus.
WissenschaftlerInnen der Universität Wuppertal arbeiten daher an der
Entwicklung von „HyPlag“ (Hybrid Plagiarism Detection) – einem System,
das leistungsfähiger und zuverlässiger in der Identifikation
auffälliger, inhaltlicher Ähnlichkeiten ist.
Beim Einsatz von Softwaresystemen zur Plagiatserkennung müssen
NutzerInnen einiges bedenken. Effektivität und Bedienbarkeit weisen
häufig Mängel auf. Liegen die Datenbanken der genutzten Anwendungen
zudem auf Servern im Ausland, ist der Einsatz hinsichtlich des
Datenschutzes problematisch, denn nicht immer ist klar, was genau mit
den Dokumenten passiert oder welche Urheberrechte dabei an die Anbieter
abgetreten werden.
Von den Forschern vorprogrammierte Algorithmen werden bei der Plagiatssoftware ebenso
benutzt wie maschinelle Lernverfahren. Die BenutzerInnen erhalten nach
erfolgter Analyse eine Ergebnisübersicht zur schnellen Überprüfung von
identifizierten Ähnlichkeiten sowie eine detaillierte Vergleichsansicht,
um betroffene Dokumentstellen näher zu betrachten – darin enthalten
sind dann eben nicht nur identische Textstellen, auch auffällige Muster
in den verwendeten Quellenverweisen oder ein potenziell vorliegender
Ideenklau beim Anfertigen einer Grafik wird markiert. Zu erkennen, dass Text aus einer anderen Sprache übernommen wurde, war bisher ebenfalls kaum möglich. Auch Formeln würden aktuelle Systeme vollkommen
ignorieren, was die Analyse mathematischer Publikationen enorm
erschwert. Mittelfristig soll HyPlag zu einer offenen Plattform entwickelt werden,
die als Serviceleistung auch von anderen Universitäten genutzt werden
kann.
https://purl.org/hyplag
http://www.dke.uni-wuppertal.de
via https://idw-online.de/de/news730173
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