Die beiden Bauforscher Prof. Dr. Stefan Breitling und Dr. Tobias
Arera-Rütenik leiten ein interdisziplinäres Team der Universitäten
Bamberg und Passau, das Denkmalwissen über die Nürnberger Stadtkirche St. Lorenzkirche
zusammenführt. Das Team erstellt für alle Einzelobjekte Pläne und
3D-Modelle, digitalisiert Archivalien oder auch textliche Informationen.
Ziel ist es, den unterschiedlichen Interessengruppen umfassendes Wissen
zur Stadtkirche zur Verfügung zu stellen: Forschende erhalten
fachübergreifende Informationen, den Gebäudebetreibern hilft die
digitale Erschließung beim Denkmalerhalt. Und die Bürgerschaft sowie
interessierte Gäste erfahren vom Quellenwert von St. Lorenz. Das
Verbundprojekt „Die Nürnberger Großkirchen“ wird vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung mit insgesamt etwa 640.000 Euro von 2018 bis
2021 finanziert, davon gehen rund 390.000 Euro an die Universität
Bamberg. Von der Universität Bamberg sind drei Fachbereiche beteiligt: die beiden
Arbeitsbereiche Bauforschung und Restaurierungswissenschaft vom
Kompetenzzentrum für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien
(KDWT) sowie der Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für
mittelalterliche Kunstgeschichte.
Bauforscher bereiten zeichnerische Darstellungen des Gebäudes in
digitalen 2D-Plänen sowie 3D-Modellen vor und berücksichtigen dabei die
Bau- und Veränderungsgeschichte. Kunsthistoriker recherchieren und
interpretieren die historische Überlieferung, sodass sie die Objekte in
den sozialgeschichtlichen Bedeutungsraum einordnen können. Und die
Restaurierungswissenschaftler informieren über vorhandene Schäden, deren
mögliche Ursachen und Entwicklungen. Dabei arbeiten die Forschenden mit
dem betreuenden Architekturbüro Conn und Giersch sowie mit der
Kirchengemeinde St. Lorenz zusammen, sodass sie an geplante oder bereits
durchgeführte Erhaltungsmaßnahmen angebunden sind.
Alle Daten werden im Monumentalbau-Managementsystem „MonArch“
zusammengeführt, das ein Informatik-Forscherteam vom Institut für
Informationssysteme und Softwaretechnik (IFIS) an der Universität Passau
programmiert hat und nun weiterentwickelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard Freitag entstehen
Softwareprogramme, um die Archive von Monumentalbauten zugänglich zu
machen, zu katalogisieren, zu inventarisieren, digital zu sichern und so
ihr kulturelles Erbe zu bewahren.
via https://idw-online.de/de/news712223
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen