Ein
weiteres Gemälde aus dem Kunstfund Gurlitt ist als NS-Raubkunst
identifiziert worden. Auf das Werk „Quai de Clichy“ von Paul Signac sei
ein Anspruch auf Herausgabe angemeldet worden, teilte das Deutsche
Zentrum Kulturgutverluste am 14.03.2019 in Magdeburg mit. Es handelt sich um
den siebten aufgedeckten Raubkunstfall aus dem Bestand Cornelius
Gurlitt, dem Sohn von Hildebrand Gurlitt, einem Kunsthändler unter den
Nationalsozialisten. Im November 2013 war bekannt geworden, dass aus der
Münchner Wohnung des inzwischen gestorbenen Sohnes mehr als 1.200
Kunstwerke beschlagnahmt worden waren. Zur Ermittlung der Herkunft der
Werke des „Schwabinger Kunstfunds“ war eine Arbeitsgruppe eingesetzt
worden. Vier weitere Werke aus dem Bestand von Cornelius Gurlitts
Schwester konnten als NS-Raubkunst identifiziert werden. Fünf Werke
wurden zurückgegeben.
Gemäß
Augenzeugenberichten beschlagnahmten deutsche Soldaten das Gemälde „Quai
de Clichy“ im Oktober 1940 im Schloss Les Bouffards 150 Kilometer
südlich von Paris. Es gehörte zur Kunstsammlung des jüdischen
Immobilienmaklers Gaston Prosper Levy. In den Verlustlisten, die dieser
nach dem Zweiten Weltkrieg zusammenstellte, wurde das Werk unter dem
Titel „Canal et peniches“ geführt. Über den französischen Kunstmarkt
gelangte das Gemälde schließlich in den Besitz von Hildebrand Gurlitt.
(kna)
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