Die britische Polonsky Foundation fördert ein gemeinsames
Digitalisierungsprojekt der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit
der Bodleian Library an der Universität Oxford. Zwei der bedeutendsten
Handschriftensammlungen in England und Deutschland kooperieren, um
gemeinsam europäisches Kulturerbe weltweit sichtbar und nutzbar zu
machen.
Beide Institutionen digitalisieren über einen Zeitraum von 3 Jahren
mittelalterliche Handschriften aus deutschen Klöstern. Einmalige,
äußerst kostbare und sehr empfindliche Kulturdenkmäler im Alter von 500
bis zu 1.200 Jahren werden so durch hochwertige, hochauflösende
Aufnahmen (600 dpi) für Forschung und Öffentlichkeit weltweit
barrierefrei zugänglich gemacht. Es handelt sich dabei um bedeutende
Quellen für WissenschaftlerInnen, die das europäische Mittelalter, die
Geschichte des Christentums, der Frömmigkeit und Bildung erforschen.
Darüber hinaus können so die empfindlichen Originale in ihren alten
Holzdeckeln und Ledereinbänden künftig geschont werden. Der Beitrag der
Herzog August Bibliothek umfasst 200 Handschriften mit rund 100.000
Seiten. Während in Oxford vor allem Handschriften aus Würzburg und Mainz
digitalisiert werden, konzentriert sich die Arbeit in Wolfenbüttel auf
Stücke aus niedersächsischen Klöstern in Braunschweig (Stift St.
Blasius), Hildesheim (Sülte), Helmstedt (Marienberg), Bad Gandersheim
(Clus) und Bad Bevensen (Medingen). Auf der Projektwebsite (https://hab.bodleian.ox.ac.uk/en) werden detaillierte Informationen zu den Texten bereitgestellt und deren Besonderheiten hervorgehoben.
Das Gemeinschaftprojekt startete bereits im Herbst 2018 mit der
Entwicklung eines Arbeitsablaufs für die hochauflösende Digitalisierung,
der die behutsame Handhabung der äußerst sensiblen Handschriften
gewährleistet. Für das Projekt wurde aus Mitteln der Polonsky Foundation
eine neue Kamera, neue Software sowie eine buchschonende Kamerastation
installiert.
via https://idw-online.de/de/news712439
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