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Mittwoch, 27. März 2019

B. Traven: Der deutsche Phantom-Autor

Ob Homer oder Shakespeare, ob Thomas Pynchon oder Elena Ferrante: Auch 50 Jahre nach Roland Barthes' Ausspruch vom "Tod des Autors" ist das Leserinteresse an der Identität von Schriftstellern kaum erlahmt.
Im Gegenteil: Nach wie vor wird gefragt und geforscht, was das eigentlich für ein Mensch sei, der da schreibt, wie er wohl aussehen mag, was er getrieben und wie viel aus seinen Büchern er selbst erlebt hat. Heutzutage erfüllt der Schriftsteller oft den Wunsch seiner Leserschaft nach Nahbarkeit und präsentiert sich als Celebrity, händeschüttelnd auf Lesungen, Autogrammstunden und Buchmessen. Eine gänzlich andere Auffassung hatte einer der geheimnisvollsten, eigenwilligsten Autoren des 20. Jahrhunderts: "Die Biografie eines schöpferischen Menschen ist ganz und gar unwichtig. Wenn der Mensch in seinen Werken nicht zu erkennen ist, dann ist entweder der Mensch nichts wert oder seine Werke sind nichts wert." So rigoros formulierte es der Autor B. Traven Mitte der Zwanzigerjahre in einem Aufsatz.
Kurz zuvor war "Die Baumwollpflücker", eine Geschichte über den Alltag eines ausgebeuteten Tagelöhners, als Fortsetzungsroman in der SPD-Zeitung Vorwärts erschienen. Sie etablierte Stil und Thematik von Travens Romanen, die sich in ihrer knappen Strenge und den manchmal anarchistischen, doch immer sozialkritischen Tendenzen von den spannungsvollen Fantasieabenteuern eines Karl May unterschieden. ... [mehr] https://www.sueddeutsche.de/kultur/dem-geheimnis-auf-der-spur-der-phantom-autor-1.3231705

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