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Mittwoch, 13. März 2019

Celan-Briefe für Marbach

Wer war die Geliebte im Leben von Paul Celan (1920-1970), die der Schriftsteller 1951 mit „Hannele“ anschrieb? Aufschlüsse könnte ein Konvolut von fünf handschriftlichen Briefen und mehreren Gedichten des Autors geben, die bei einer Auktion in Berlin für das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in der Schiller-Geburtsstadt Marbach gesichert wurden. Der Lyriker Celan („Todesfuge“) habe die Briefe verfasst, kurz bevor er seine spätere Ehefrau Gisèle Lestrange kennenlernte.
„Vorgestern ein kleines Gedicht geschrieben, das ich Dir nun zusammen mit dem Londoner abschreibe“, schrieb Celan am 29. August 1951 an „Hannele“. „Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt, wo ich entschlossen bin, mir die Welt so weit wie möglich vom Leibe zu halten, besser weiterkommen kann.“ Wer sich hinter der Anrede verbirgt, sei der Forschung nicht bekannt, hieß es. Die Briefe erzählten nicht nur von Celans Leben in Paris, sie seien auch von publikationsgeschichtlicher Relevanz. Sie schlössen eine Lücke im Nachlass, der 116 Archivkästen mit Manuskripten, Briefen, Übersetzungen und anderen Dokumenten umfassen und der sich im DLA befindet.

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