Wer war die Geliebte im Leben von Paul Celan (1920-1970), die der
Schriftsteller 1951 mit „Hannele“ anschrieb? Aufschlüsse könnte ein
Konvolut von fünf handschriftlichen Briefen und mehreren Gedichten des
Autors geben, die bei einer Auktion in Berlin für das Deutsche
Literaturarchiv (DLA) in der Schiller-Geburtsstadt Marbach gesichert
wurden. Der Lyriker Celan („Todesfuge“) habe die Briefe verfasst, kurz
bevor er seine spätere Ehefrau Gisèle Lestrange kennenlernte.
„Vorgestern ein kleines Gedicht geschrieben,
das ich Dir nun zusammen mit dem Londoner abschreibe“, schrieb Celan am
29. August 1951 an „Hannele“. „Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt, wo
ich entschlossen bin, mir die Welt so weit wie möglich vom Leibe zu
halten, besser weiterkommen kann.“ Wer sich hinter der Anrede verbirgt,
sei der Forschung nicht bekannt, hieß es. Die Briefe erzählten nicht nur
von Celans Leben in Paris, sie seien auch von
publikationsgeschichtlicher Relevanz. Sie schlössen eine Lücke im
Nachlass, der 116 Archivkästen mit Manuskripten, Briefen, Übersetzungen
und anderen Dokumenten umfassen und der sich im DLA befindet.
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