Bereits seit 2016 unterstützt die UB der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit dem von der DFG geförderten Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie (FID SKA) die ethnologische Forschung in Deutschland durch Bereitstellung von fachlicher Information (Printliteratur, Digitalisate, bibliographische Daten, Lizenzierung von Online-Ressourcen), den Aufbau von forschungsunterstützenden Plattformen sowie durch die Beratung in Infrastrukturfragen, darunter auch das Forschungsdatenmanagement.
Gemeinsam mit einem neuen Partner, dem Datenservicezentrum „Qualiservice“ der Universität Bremen, wird der FID in einer jetzt bewilligten zweiten Förderphase bis 2021 diese Services weiterentwickeln und insbesondere auf dem Feld der Archivierung und Bereitstellung von Forschungsdaten intensivieren. Forschungsprojekte sollen im konkreten Umgang vor allem mit qualitativen, oftmals hochsensiblen Daten aus ethnographischen Forschungen praktisch unterstützt werden. Ethnologinnen und Ethnologen in Deutschland erhalten dadurch erstmals eine verlässliche Anlaufstelle, in der sie ihre Forschungsdaten archivieren und für die geschützte Sekundärnutzung anfordern können. Dazu wird bei Qualiservice in Bremen ein Bereich für ethnographische Forschungsdaten aufgebaut und ein Informations- und Beratungsangebot eingerichtet. Die HU wird die Diskussion mit den ethnologischen Fächern auf wissenschaftspolitischer Ebene und hinsichtlich methodischer Implikationen weiterführen.
Darüber hinaus werden auch in dieser Förderphase mit Hilfe des Kompetenzzentrums für Lizenzierung (KfL) an der Staatsbibliothek Berlin, der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und der Bayerischen Staatsbibliothek elektronische Ressourcen für den überregionalen Zugriff für Forschende der ethnologischen Fächern verhandelt und bereitgestellt. Einen Anfang macht die Freischaltung der Filmdatenbank Ethnographic Video Online 4 im Januar 2019. Laufend werden ethnologische E-Books aus dem Verlagsprogramm von Berghahn freigeschaltet und verschiedene Zeitschriften des Verlags können nach Registrierung beim KfL genutzt werden.
Um ethnologische Ressourcen für die Forschung sichtbarer zu machen, sollen zudem einerseits deutschlandweit vorhandene, unzureichend erfasste Nachlässe von Ethnologinnen und Ethnologen verzeichnet und zum anderen die Möglichkeiten der Auffindbarkeit ethnologischer Fachliteratur und Daten in deutschsprachigen Nachweisinstrumenten verbessert werden.
Gebündelt werden all diese Informationen auf dem Fachportal für die ethnologischen Fächer EVIFA (http://www.evifa.de), das Ende Januar 2019 in neuem Gewand und mit einer neu aufgestellten Suchmaschine (inklusive der bibliographischen Daten zu den lizenzierten Produkten) sowie dem bewährten News-Service an den Start geht.
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