Ein Rarabibliothekar der Carnegie Library of Pittsburgh und der Antiquar John Schulman (Caliban Book Shop, Pittsburgh) haben über fast zwei Jahrzehnte wertvolle Bibliotheksbestände versilbert. Der entstandene Schaden liegt offenbar bei geschätzt 8 Millionen US-Dollar.
Einem ausführlichen Bericht der "New York Times" (siehe hier) ist zu entnehmen, dass der Bibliothekar Gregory Priore über die Jahre "about 300 books and other artifacts" aus den ihm anvertrauten Bibliotheksbeständen entwendet und auf dem Heimweg an John Schulman veräußert hat, dessen Geschäftsräume sich in der Nähe der Bibliothek befinden. Schulmans Part war die diskrete Einschleusung der gestohlenen Bücher in den internationalen Handel, unter anderem auf Messen (und offenbar hat Schulman von der kriminellen Zusammenarbeit wirtschaftlich sehr viel stärker profitiert als Priore). Zumindest in einem Fall wurde ein misstrauischer Käufer aus dem Kollegenkreis mit einem gefälschten Schreiben der Bibliothek beruhigt, dass eine lange zurückliegende Aussonderung des betreffenden Buches behauptete.
Pikantes Detail der Angelegenheit: Schulman war bis vor kurzem nicht nur Mitglied im amerikanischen Antiquariatsverband ABAA (er ist mittlerweile ausgeschieden), sondern engagierte sich dort auch in verschiedenen Ehrenämtern – unter anderem als Vorsitzender des ABAA-Ethikkomitees.
Die vermutlich langwierige rechtliche Aufarbeitung der Bücherdiebstähle beginnt Mitte Oktober [2018].
via https://www.boersenblatt.net/artikel-antiquariat.1511530.html
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