Was man wissen kann über George, was man
überhaupt wissen kann über ein ganzes Leben zwischen 1868 und 1933, ist
naturgemäß überaus heterogen und voller Widersprüche. War er ein Vorbild
für sogenannte Rechtskonservative und ist es bis heute? Ja. War er ein
Vorbild für den Widerstand gegen Hitler und für die „Weiße Rose“?
Ebenfalls ja. War er ein großer Dichter? Viele meinen ja; darüber kann
man freilich streiten. Unbestreitbar ist die Wirkung Georges auf seine
Mitmenschen und die Nachwelt. Wie stark sie war, ist besonders in
Heidelberg, das in seinem Leben von der Zeit um 1900 bis kurz vor seinem
Tod eine herausragende Rolle spielte, zu beobachten und tritt einem nun
in einer dortigen Ausstellung sehr anschaulich entgegen.
Sie bedeutete
zum Beispiel: dass künstlerisches und alltägliches Leben sich verbinden.
Dass man seine gesamte Existenz durchgestaltet, etwa auch in einer ganz
eigenen Sprache und Schrift. Dass man in dieser Sprache und Schrift
selbst dichtet, sei es originell oder epigonal. Dass man Nächte im Wald
verbringt und dort Shakespeare aufführt bis zum Morgengrauen, dann im
ersten Sonnenlicht zum Neckar herunterwandert (so geschehen um 1910).
Dass man in Heidelberg-Handschuhsheim Espressotassen töpfert (um 1990). ... [mehr] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/heidelberger-ausstellung-zur-wirkungsgeschichte-von-stefan-george-15739615.html
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