Die allgemeine Tourismusforschung nahm ihren Anfang um 1930 herum in
Berlin. In der DDR erreichte sie während des Kalten Krieges einen
beachtenswerten Umfang, der sich an die Forschung im „kapitalistischen“
Teil Deutschlands anglich. Ursprünglich spielten theoretische Fragen
eine prominente Rolle, doch dann – wie im Westen – wurde
Tourismusforschung eine streng angewandte Disziplin. Sie wurde Teil der
Planwirtschaft und fokussierte sich auf den staatlichen sozialen
Tourismus.
Dennoch wuchs schließlich in der DDR die Nachfrage schneller als das
Angebot und, noch schlimmer, die Menschen blieben abgeschnitten vom
glitzernden Westen. So erreichte, trotz breiter Förderung und einer sehr
hohen Reiseintensität, die Unzufriedenheit mit den Reisemöglichkeiten
ein Niveau, das nicht unerheblich zum Kollaps der DDR 1989 beitrug.
Das Tourismusarchiv der TU Berlin (HAT) wird gemeinsam vom Center for
Metropolitan Studies und dem Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU
Berlin getragen und von der Willy-Scharnow-Stiftung für Touristik,
Frankfurt a.M., und der ITB Berlin finanziell unterstützt. Es umfasst
unter anderem mehr als 600 Regalmeter an gedruckten und ungedruckten
Materialien zum Thema und ist für die Öffentlichkeit zugänglich (nach
Vereinbarung): TU Berlin, Historisches Archiv zum Tourismus,
Hardenbergstraße 16–18, 10623 Berlin, Internet:
http://hist-soz.de/hat/archiv.html
Der Artikel zum DDR-Tourismusarchiv ist zu finden in:
Spode, H., G. Irmscher (2017) Tourism research in the German Democratic
Republic. European Journal of Tourism Research 15, pp. 52-63, 2017 Varna
University of Management
Internet:: http://ejtr.vumk.eu/index.php/volume15/460-v15rp52tourismresearchinthegermandemocraticrepublic
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