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Dienstag, 1. Januar 2019

Sandra Richter übernimmt das Deutsche Literaturarchiv Marbach

Wer denkt bei Marbach an Musik oder Kabarett? Im Deutschen Literaturarchiv liegt manches, was man dort nicht vermutet. Die neue Direktorin Sandra Richter will es ans Licht bringen. Doch der wichtigste hier gehütete Schatz ist die Wahrheit der Geschichte.
Ihr Büro in der Stuttgarter Uni ist im Stadium der Auflösung. Vereinzelte Buchstapel warten darauf, dorthin transportiert zu werden, wo sich Bücher am wohlsten fühlen: ins Deutsche Literaturarchiv. Ab 2019 zieht die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter dort die Fäden. Und wenn es so kommt, wie sie es sich vorstellt, könnte der Gelehrtenwinkel bald zum Mittelpunkt einer Gemeinschaft der Literaturbegeisterten werden. Die Begeisterung jedenfalls, mit der sie von ihren Plänen erzählt, hat etwas sehr Ansteckendes. 

Frau Richter, Sie sind die Tochter eines Schreiners und einer Zigarrenmacherin. Wie kamen Sie zur Literatur?
Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, dort gab es nichts als Kühe und Bücher. Ich habe mich den Büchern gewidmet. Speziell meine Mutter las mir vieles vor. Sie wollte etwas anderes sein als Hausfrau oder Zigarrenmacherin, und später habe ich mich vielleicht auch aufgrund dieser Erfahrungen für die Literatur entschieden. 

Die Zigarren rauchende Frau gehört in die Ikonografie der Feminismusgeschichte. Hat Sie das beeinflusst?
Ich habe Zigarillos geraucht, als ich jünger war, habe das aber nicht lange durchgehalten, weil mir das Zeug dann doch nicht schmeckte. Aber Gitanes und dergleichen – ich besaß auch einmal eine Pfeife –, das hatte eine gewisse Bedeutung. Früher las ich George Sand, Simone de Beauvoir und Louise Aston und habe mich mit ihrem Habitus identifiziert. Aber diese feministische Komödie war vorbei, als ich 18 wurde. ... [mehr] https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.sandra-richter-uebernimmt-das-deutsche-literaturarchiv-marbach-neue-toene-aus-den-kellern-des-archivs.b14a95b3-5f31-44ec-a171-5e1ecadb9f97.html

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