Wer denkt bei Marbach an Musik oder
Kabarett? Im Deutschen Literaturarchiv liegt manches, was man dort nicht
vermutet. Die neue Direktorin Sandra Richter will es ans Licht bringen.
Doch der wichtigste hier gehütete Schatz ist die Wahrheit der
Geschichte.
Frau Richter, Sie sind die Tochter eines Schreiners und einer Zigarrenmacherin. Wie kamen Sie zur Literatur?
Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, dort gab
es nichts als Kühe und Bücher. Ich habe mich den Büchern gewidmet.
Speziell meine Mutter las mir vieles vor. Sie wollte etwas anderes sein
als Hausfrau oder Zigarrenmacherin, und später habe ich mich vielleicht
auch aufgrund dieser Erfahrungen für die Literatur entschieden.
Die Zigarren rauchende Frau gehört in die Ikonografie der Feminismusgeschichte. Hat Sie das beeinflusst?
Ich habe Zigarillos geraucht, als ich jünger
war, habe das aber nicht lange durchgehalten, weil mir das Zeug dann
doch nicht schmeckte. Aber Gitanes und dergleichen – ich besaß auch
einmal eine Pfeife –, das hatte eine gewisse Bedeutung. Früher las ich
George Sand, Simone de Beauvoir und Louise Aston und habe mich mit ihrem
Habitus identifiziert. Aber diese feministische Komödie war vorbei, als
ich 18 wurde. ... [mehr] https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.sandra-richter-uebernimmt-das-deutsche-literaturarchiv-marbach-neue-toene-aus-den-kellern-des-archivs.b14a95b3-5f31-44ec-a171-5e1ecadb9f97.html
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