Wir müssen die Richtlinie zum Urheberrecht
aktualisieren, damit sie auch für das digitale Zeitalter gilt. Das
Urheberrecht ist keine neue Entwicklung. Die ersten Gesetze dazu gab es
in Europa bereits im 17. Jahrhundert. Sie bezogen sich ausschließlich
auf Druckerzeugnisse.
Aber im digitalen Zeitalter verändert sich
unser Konsum von Texten oder Musik. Also müssen wir gewährleisten, dass
Autoren, bildende Künstler und Musiker, die unser kulturelles Leben
bereichern, angemessen entlohnt werden für die Werke, die sie schaffen.
Aber gleichzeitig stellt sich die Frage:
Wie bringen wir das mit den Grundrechten, die für uns selbstverständlich
sind, in Einklang? Das ist das zentrale Problem - wie erreichen wir ein
Gleichgewicht zwischen dem Urheberrecht im traditionellen Sinn und der
Art, wie wir die Welt im digitalen Zeitalter gestalten wollen. Und im
Moment sind wir dabei noch nicht wirklich am Ziel.
Der Schlüsselbegriff in diesem
Zusammenhang ist die so genannte „Wertschöpfungslücke“. Gemeint ist der
Unterschied zwischen der Entlohnung der Kreativen und den Gewinnen der
Internetportale, die deren Werke zugänglich machen. Wie trägt die Reform
dazu bei, diese Lücke zu schließen?
Je nach Sektor gibt es dazu verschiedene
Ideen. Die Kreativen in der Musikindustrie behaupten, es gäbe eine
Wertschöpfungslücke zwischen ihren früheren Einkünften und dem, was sie
jetzt im digitalen Zeitalter bekommen. Aber die Musikindustrie hat sich
in den letzten zwanzig Jahren an die digitale Welt angepasst, das
sogenannte Streaming ist heute ein fester Bestandteil des
Geschäftsmodells.
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man
das Urheberrecht verletzen darf. Diese Interpretation wäre falsch. Die
Frage ist daher, wie wir sicherstellen können, dass diese Musiker
entlohnt werden und in der Online-Welt ihren fairen Anteil bekommen.
Im Verlagswesen ist das anders. Die
Musikindustrie ist in der Entwicklung dem Verlagswesen etwa zwanzig
Jahre voraus. So sind E-Books bis heute nicht so populär, wie dies von
vielen erwartet wurde. ... [mehr] https://www.ipg-journal.de/regionen/europa/artikel/detail/ins-netz-gegangen-2968/
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