Wie kann jemand, der konkrete Argumente zu einer Frage sucht – etwa, um eine Investitionsentscheidung zu treffen oder ein Thema fundiert zu recherchieren – im Internet fündig werden? An dieser Frage arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebiets Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) der TU Darmstadt. Seit kurzem gibt es einen Demonstrator des Suchsystems. Wer nach dem Thema „Nuclear Energy“ forscht, bekommt nach wenigen Sekunden knapp hundert Argumente für und gegen Atomkraft angezeigt – von verschiedensten Internet-Seiten. Zum Vergleich: eine Google-Suche zum selben Thema erbringt rund 268 Millionen Treffer.
Dafür werden die im Internet vorhandenen Texte mittels neuronaler Netze untersucht, als für das Suchthema relevant oder nicht relevant eingestuft und dann auf Argumente abgeklopft.
Das Projekt ist derzeit in der Validierungsphase. Hauptzielgruppen seien zunächst Entscheiderinnen und Entscheider aus der Wirtschaft, die bewerten müssten, ob sich der Einstieg in eine Innovation lohne, sowie Journalistinnen und Journalisten, die für Recherchen schnell und fundiert in Themen einsteigen müssten, erklärt Daxenberger. Zur Validierung bereiten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit auch den Einsatz für deutschsprachige Texte vor. Auch eine Echtzeitsuche über die ständig wachsende Zahl von Texten im Internet wird dann möglich sein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten darauf hin, dass die Argumente später den Nutzerinnen und Nutzern aggregiert, also nach Themen geordnet, präsentiert werden. Argument Mining, das Erkennen von sprachlichen Argumenten mit Mitteln der Informatik, werde in der Forschung der Digital Humanities immer wichtiger und sichtbarer, bilanzieren die an der Entwicklung beteiligten Wissenschaftler.
via https://idw-online.de/de/news702201
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