"Jewish Places" ist ein Projekt des Jüdischen Museums Berlin. Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern will das Museum mit der neuen Internetseite
seit dem 13.09.2018 einen zentralen Ort schaffen, an dem interessierte
Nutzer Informationen über das Judentum in Deutschland erhalten können.
Wer also wissen möchte, ob es in seiner Stadt oder Region eine
jüdische Einrichtung gab oder gibt, wird möglicherweise auf "Jewish
Places" fündig. Möglicherweise deshalb, weil die Karte längst noch nicht
alle Einrichtungen verzeichnet. "Jewish Places" will seine Nutzer nach Angaben des
Museums dazu ermuntern, sich selbst auf Spurensuche nach jüdischen
Orten zu begeben, diese auf der Karte zu markieren und mit eigenen
Bildern, Filmen und Texten aktiv Inhalte einzubringen. Dadurch soll das
Portal kontinuierlich wachsen und die Inhalte auf der Internetseite
stetig ergänzt und verbessert werden.
Zum Start sind auf der Karte
laut dem Museum 8.500 aktuelle und historische Einrichtungen
eingetragen, die in den vergangenen drei Jahren zusammengetragen worden
sind. Außer Synagogen und jüdischen Friedhöfen können die Nutzer zum
Beispiel auch jüdische Vereine, Cafes und Unternehmen entdecken. Zudem
werden auf der Seite ausgewählte Biografien und virtuelle Spaziergänge
präsentiert, bei denen man sich an jüdische Orte führen lassen kann, um
mehr über das jüdische Leben und die jüdische Kultur zu erfahren.
"Jewish Places" soll sich nach dem Willen seiner Macher zudem am
Bedarf lokaler Einrichtungen orientieren und Einsatz in der
Bildungsarbeit von regionalen Projekten finden. So würden Schulen und
Universitäten frei verfügbare Workshop-Anleitungen zu "Jewish Places"
angeboten, um jüdische Geschichte vor Ort digital erlebbar zu machen.
Der fachübergreifende Ansatz solle Schülern und Studierenden dabei
helfen, gesellschaftliche, geschichtliche und räumliche Bezüge zum Thema
herzustellen.
Internationales Vorbild und Orientierungspunkt für "Jewish Places"
ist das polnische Projekt "Virtual Shtetl" des Museums der Geschichte
der polnischen Juden (POLIN) in Warschau. Auch diese Internetseite
bietet etwa eine Landkarte und ausgewählte Biografien von Juden an.
Hinzu kommt eine Rubrik "Oral History", also von Zeitzeugen überlieferte
Berichte.
via dpa 13.09.2018
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