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Dienstag, 18. September 2018

Handschriften der Ambraser Sammlung in das UNESCO „Nationale Memory of the World Register“ aufgenommen

Die Bibliothek des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) auf Schloss Ambras stellt eine außergewöhnliche Quelle frühneuzeitlicher Kulturgeschichte Mitteleuropas dar. Darunter befinden sich historische, juridische, medizinische und theologische Werke sowie kunsthistorisch bedeutende Prachthandschriften, wie das Ambraser Heldenbuch (ÖNB), das Gebetbuch der Philippine Welser (Schloss Ambras Innsbruck) sowie das Turnierbuch Freydal Kaiser Maximilians I. und die Turnierbücher Erzherzog Ferdinands II. (KHM).
Ferdinands II. Bibliothek gehörte zu den umfangreichsten Büchersammlungen ihrer Zeit, die eine enzyklopädische Wissensquelle war und zugleich eine unübersehbare Repräsentationsfunktion des Hauses Österreich hatte. Der Bestand der einstigen Bibliothek fand unter Kaiser Leopold I. nach 1665 größtenteils seinen Weg von Innsbruck nach Wien. Heute befinden sich die Werke überwiegend in der Österreichischen Nationalbibliothek, aber auch in den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums Wien.
Die erzherzogliche Bibliothek zeichnet sich durch einen außerordentlich hohen Handschriftenanteil von knapp 800 Titeln aus. Eine Reihe davon ist auf Ferdinands II. direkte Beauftragung entstanden; bei einigen ist sogar eine gewisse persönliche Beteiligung vorauszusetzen. Zudem überliefern die Handschriften den ältesten, bis in das 14. Jahrhundert zurückgehenden Kernbestand der habsburgischen Büchersammlung.
Das UNESCO „Nationale Memory of the World Register“ wurde 2014 eröffnet. Es umfasst für Österreich kulturell bedeutsame und historisch wichtige Dokumente und Sammlungen. Die Handschriften der Ambraser Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und des Kunsthistorischen Museums Wien wurden jetzt in das Register aufgenommen, welches nun aktuell 59 Dokumente umfasst. Diese Aufnahme unterstreicht einmal mehr Schloss Ambras Innsbruck als herausragendes Kulturerbe Europas. Die Auszeichnung setzt der Bedeutung von Schloss Ambras Innsbruck als ältestem Museum der Welt einen weiteren Akzent hinzu: Es hebt den Handschriftenteil der einstigen Bibliothek als prägendes Kulturgut gesondert hervor.

Quelle: Presseaussendung Schloss Ambras

via https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=47124

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