Ferdinands II. Bibliothek gehörte zu den umfangreichsten
Büchersammlungen ihrer Zeit, die eine enzyklopädische Wissensquelle war
und zugleich eine unübersehbare Repräsentationsfunktion des Hauses
Österreich hatte. Der Bestand der einstigen Bibliothek fand unter Kaiser
Leopold I. nach 1665 größtenteils seinen Weg von Innsbruck nach Wien.
Heute befinden sich die Werke überwiegend in der Österreichischen
Nationalbibliothek, aber auch in den Sammlungen des Kunsthistorischen
Museums Wien.
Die erzherzogliche Bibliothek zeichnet sich durch einen
außerordentlich hohen Handschriftenanteil von knapp 800 Titeln aus. Eine
Reihe davon ist auf Ferdinands II. direkte Beauftragung entstanden; bei
einigen ist sogar eine gewisse persönliche Beteiligung vorauszusetzen.
Zudem überliefern die Handschriften den ältesten, bis in das 14.
Jahrhundert zurückgehenden Kernbestand der habsburgischen
Büchersammlung.
Das UNESCO „Nationale Memory of the World Register“
wurde 2014 eröffnet. Es umfasst für Österreich kulturell bedeutsame und
historisch wichtige Dokumente und Sammlungen. Die Handschriften der
Ambraser Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und des
Kunsthistorischen Museums Wien wurden jetzt in das Register aufgenommen,
welches nun aktuell 59 Dokumente umfasst. Diese Aufnahme unterstreicht
einmal mehr Schloss Ambras Innsbruck als herausragendes Kulturerbe
Europas. Die Auszeichnung setzt der Bedeutung von Schloss Ambras
Innsbruck als ältestem Museum der Welt einen weiteren Akzent hinzu: Es
hebt den Handschriftenteil der einstigen Bibliothek als prägendes
Kulturgut gesondert hervor.
via https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=47124
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