Manipulationsvorwürfe
durch Social Bots im US-Wahlkampf, ein Flüchtlings-Selfie mit der
Bundeskanzlerin, das immer wieder in faktisch falschen Kontexten in
Sozialen Netzwerken auftaucht, und die neueste Funktion bei Facebook,
Falschmeldungen als solche markieren zu können: Fake News – bewusst
gestreute Falschmeldungen – sind derzeit in aller Munde.
Gerade Jugendliche informieren sich häufig in Sozialen Netzwerken oder Blogs über aktuelle Ereignisse. Dabei laufen sie besonders Gefahr, Falschmeldungen von manipulierenden Nachrichtenseiten aufzusitzen, die dort geteilt werden. Deren Betreiber setzen auf eine perfide Methode: Auf den ersten Blick kaum zu erkennen, machen sie unter dem Deckmantel der seriösen Berichterstattung systematisch Stimmung insbesondere gegen Fremde und Flüchtlinge und locken auf rechtsgerichtete Angebote.
Gerade Jugendliche informieren sich häufig in Sozialen Netzwerken oder Blogs über aktuelle Ereignisse. Dabei laufen sie besonders Gefahr, Falschmeldungen von manipulierenden Nachrichtenseiten aufzusitzen, die dort geteilt werden. Deren Betreiber setzen auf eine perfide Methode: Auf den ersten Blick kaum zu erkennen, machen sie unter dem Deckmantel der seriösen Berichterstattung systematisch Stimmung insbesondere gegen Fremde und Flüchtlinge und locken auf rechtsgerichtete Angebote.
Ergebnisse der Sichtung durch jugendschutz.net
Um Aufschluss über das Ausmaß der Falschbehauptungen im Social Web zu bekommen, sichtete jugendschutz.net,
das Kompetenzzentrum für Jugendschutz im Internet, im Jahr 2016
exemplarisch 612 Postings und 540 Kommentare auf sechs manipulierenden
Nachrichtenseiten. Die Mehrzahl (80 %) der Postings zitiert aus seriösen
Medien. Nachrichten wurden jedoch aus dem Zusammenhang gerissen und für
rassistische Propaganda instrumentalisiert. Vom Erscheinungsbild heben
sich die Seiten von Angeboten rechtsextremer Gruppen ab und sprechen
dadurch viele User an. Die 612 Postings der Seitenbetreiber blieben alle
unterhalb der Schwelle zum Jugendschutzverstoß. Der Grundton der 540
gesichteten Userkommentare war jedoch durch rohe Sprache gekennzeichnet.
Dort dokumentierte jugendschutz.net 36 volksverhetzende Äußerungen oder Aufrufe zu Gewalttaten. Nach einer Meldung durch jugendschutz.net wurden sämtliche Verstöße gelöscht.
Hoax
Falschmeldungen
werden auch als Hoax oder Hoaxmeldung bezeichnet. Laut Wikipeda wird
das Wort Hoax von Hocus abgeleitet, welches wiederum eine Verkürzung von
Hocus Pocus („Hokuspokus“) ist. Auf der Seite hoaxmap.org werden deutschlandweit Gerüchte und Falschmeldungen über Asylsuchende gesammelt und entlarvt.
Warum die Vermittlung von Informationskompetenz immer wichtiger wirdKindern und Jugendlichen steht die digitale Welt mit ihrem Informationsreichtum offen. Der JIM-Studie 2016
zufolge haben fast alle der befragten Jugendlichen einen
Internetzugang. Ein Großteil der 12- bis 19-Jährigen verwendet
Online-Suchmaschinen, um sich zu informieren. Es folgen YouTube-Videos,
Soziale Netzwerke und Wikipedia als die beliebtesten Informationskanäle.
Nur ein geringer Teil der befragten Jugendlichen greift bei der
Informationsbeschaffung auf journalistische Nachrichtenportale zurück.
Angesichts der digitalen Informationsflut wird es immer schwieriger, die dargebotenen Informationen zu filtern und deren Wahrheitsgehalt und Relevanz zu erkennen. In einer amerikanischen Studie (Most Students Don’t Know When News Is Fake) konnten zahlreiche Schülerinnen und Schüler fundierte Nachrichten nicht identifizieren. Anstatt auf Quellen zu achten, vertrauten sie vor allem detailreichen Texten und Bildbelegen. Sie konnten zudem nicht begründen, warum sie kritisch oder misstrauisch mit bestimmten Inhalten umgehen sollten.
Angesichts der digitalen Informationsflut wird es immer schwieriger, die dargebotenen Informationen zu filtern und deren Wahrheitsgehalt und Relevanz zu erkennen. In einer amerikanischen Studie (Most Students Don’t Know When News Is Fake) konnten zahlreiche Schülerinnen und Schüler fundierte Nachrichten nicht identifizieren. Anstatt auf Quellen zu achten, vertrauten sie vor allem detailreichen Texten und Bildbelegen. Sie konnten zudem nicht begründen, warum sie kritisch oder misstrauisch mit bestimmten Inhalten umgehen sollten.
Social Bot
Der
Begriff „Bot“ ist von dem Wort „robot“ abgeleitet. Im technischen
Umfeld wird darunter zumeist ein Programm verstanden, welches ohne
menschlichen Eingriff Aktionen ausführt. In Sozialen Netzwerken wie
Twitter oder Facebook werden Bots immer häufiger zu
Meinungs-Manipulationszwecken eingesetzt.
- Video: Social Bots erkennen (ARD)
- Artikel: Was sind Social Bots? (Bundeszentrale für politische Bildung; Silver Tipps)
- Video: So tricksen Trump und Co im Online-Wahlkampf (ARD)
Informationskompetenz und Quellenkritik als KernkompetenzenEin
kritischer Umgang mit Informationen ist heute wesentlich und die
Informationskompetenz eine Kernkompetenz im zunehmend auch digitalen
Schulalltag. Wie können Eltern und Lehrende die Informationskompetenz
von Kindern und Jugendlichen fördern? Eltern, Lehrerinnen und Lehrer
sollten Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ein kritisches
Bewusstsein gegenüber Informationen aus dem Web zu entwickeln. So kann
es hilfreich sein, mit Heranwachsenden zu klären, warum sie bisher auf
bestimmte Links geklickt haben. Sie sollten verstehen, dass
automatisierte oder als Erstes angezeigte Ergebnisse nicht unbedingt die
besten sind.
Tools zum Erkennen von Fake News
- SWR Fakefinder – Challenge annehmen und Fakes enttarnen: so geht's!
- SWR Fakefinder for school - Online-Quiz für Klassen 8-10.
- Handysektor.de: Fake News Quiz
- Saferinternet.at: "Fake-News Bingo" - Was ist wahr und was ist ein Fake?
- NLM: Fake News Check App - Fake News von echten Nachrichten unterscheiden
- factitious - Spiel zum Erkennen von falschen Nachrichten (engl.)
Vier Schritte zum Einschätzen einer Quelle
Das
Internet bietet bisher nie gekannte Möglichkeiten zur
Informationsbeschaffung. Die Fähigkeit, Informationen bedarfsgerecht zu
recherchieren und korrekt einzuschätzen, ist angesichts der Masse und
der neuen Qualität an Falschmeldungen kein leichtes Unterfangen. Mit
wenigen Schritten können Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene,
die Seriosität eines Inhalts besser einschätzen:
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