Landesdigitalisierungsprogramm in Sachsen geht in die dritte Runde
Das Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur (kurz
LDP) in Sachsen beginnt 2019/20 mit seiner dritten Auflage und setzt damit vier
Jahre sehr erfolgreicher Arbeit fort. Von 2015 bis 2018 wurden über 8,2
Millionen Seiten digitalisiert. Drucke, Handschriften, historische
Tageszeitungen, Bilder und spezielle Materialien wie Filme, Münzen,
Musterbücher und Textilzeichnungen digitalisiert. Alle teilnehmenden
Einrichtungen – mittlerweile über 20 – wenden dabei standardisierte
Workflows in der Erschließung/Katalogisierung, Digitalisierung und
Präsentation an. Die produzierten Digitalisate finden sich auf dem Portal
Sachsen.digital. Das LDP besteht nicht nur aus dem Programmteil Digitalisierung, sondern
noch aus dem Teil Langzeitarchivierung der hergestellten Digitalisate
sowie aus der Lizenzierung elektronischer Ressourcen (besonders E-Books)
zur Deckung des aktuellen Forschungsbedarfs an sächsischen
Universitäten und Hochschulen.
Welche Digitalisierungsprojekte sind nun für die beiden kommenden Jahre
geplant? Nach Haushaltszuweisung und erfolgter Ausschreibung von
thematischen Losen hat die SLUB Dresden im Mai 2019 die Aufträge vergeben können. Für
den Bereich der Massendigitalisierung setzt die SLUB vor allem auf die
Digitalisierung Vergriffener Werke (nicht gemeinfreie Werke im Erscheinungszeitraum vor 1966)
und auf die Digitalisierung historischer Tageszeitungen. Hier kommen
nun vor allem die Regionen zum Zuge, die bisher noch verhältnismäßig
wenig im LDP vertreten sind. Die SLUB beabsichtigt daher die Digitalisierung
von Tageszeitungen besonders aus dem ländlichen Raum. Geplant ist
weiterhin die Fortsetzung der Digitalisierung von Programmheften der
Dresdner Philharmonie, die Digitalisierung von Büchern aus der
Bibliothek der Hochschule für Bildende Künste und von bisher im Adressbuchportal
fehlenden Einwohnerbüchern, z.B. aus Freiberg und Bautzen. Außerdem ist
der Einstieg in die Digitalisierung einer äußerst wertvollen Quelle
vorgesehen, der Bürgerbücher sächsischer Städte. Diese sind migrations-,
lokal- und sozialgeschichtlich von hohem Wert und auch die
Familienforschung wird davon erheblich profitieren. Als neuen Bereich im LDP kümmert sich die SLUB ab 2019 auch um
Forschungsdaten, die innerhalb des Programms entweder erstellt oder von
anderen Einrichtungen übernommen werden können. Auch hier strebt die SLUB Dresden die Anwendung einheitlicher Standards und Software in der Speicherung
und Erschließung an.
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