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Montag, 24. Juni 2019

Prozess gegen Osman Kavala: Erdoğan nennt ihn den "roten Soros"

Dem Unternehmer Osman Kavala wird in der Türkei der Prozess gemacht. Er soll die Gezi-Proteste 2013 finanziert haben. Die vermeintlichen Beweise gegen ihn sind absurd. 
Gibt es da jemand, der einen besonderen Sinn für Zahlen hat? 600 Tage saß Osman Kavala in der Türkei schon in Einzelhaft, bevor am Tag 601 der Prozess gegen ihn beginnt. Gegen einen Mann, der als großzügiger Mäzen gepriesen wird, und der einer der berühmtesten Gefangenen der Türkei ist. Am Montag wird Kavala, 62, seine Einzelzelle im Hochsicherheitsgefängnis von Silivri verlassen und in den schwer bewachten Gerichtssaal der Haftanstalt geführt werden. Mitangeklagt sind 15 Schauspieler, Architekten, Journalisten, Akademiker. Bis auf den Sozialwissenschaftler Yiğit Aksakoğlu sind sie auf freiem Fuß oder schon ins Ausland geflohen.
In der 657 Seiten langen Anklageschrift wird allen vorgeworfen, sie hätten vor sechs Jahren an den Gezi-Protesten in Istanbul teilgenommen, um in einer "gewaltsamen Rebellion" die Regierung zu stürzen oder diese an ihrer "Aufgabenerfüllung" zu hindern. Kavala wird beschuldigt, die Proteste zur Rettung eines kleinen Istanbuler Parks finanziert zu haben, er hat dies entschieden bestritten. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Unternehmer den "roten Soros" genannt. Die Staatsanwaltschaft verlangt für alle erschwerte lebenslange Haft, also mindestens 30 Jahre. ... [mehr] https://www.sueddeutsche.de/kultur/tuerkei-osman-kavala-gezi-1.4495739

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