Mit einem innovativen Forschungsareal, das als „Kollaboratorium“
konzipiert ist und in seinem Mittelpunkt einen Bibliotheks-Neubau
beherbergt, hat das Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle
Studien (CATS) an der Universität Heidelberg Gestalt angenommen: Das
nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellte CATS wird am 25. Juni 2019
feierlich seiner Bestimmung übergeben. Dazu lädt der Landesbetrieb
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg ein.
Neben der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer
und der Finanzministerin des Landes, Edith Sitzmann, werden zwei
besondere Gäste an der Festveranstaltung teilnehmen – die in Indien
lebende Fotografin, Installationskünstlerin und Frauenrechtlerin Sheba
Chhachhi und der chinesische Konzeptkünstler, Bildhauer und Kurator Ai
Weiwei. Die Übergabe wird von einem ganztägigen Veranstaltungsprogramm
begleitet.
Das CATS führt das Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien
(HCTS), das aus dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen
Kontext“ hervorgegangen ist, und die asienwissenschaftlichen
Einrichtungen der Universität Heidelberg räumlich und strukturell
zusammen. Auf dem Campus Bergheim wurden dafür vier Gebäude der
ehemaligen Hautklinik zur Nutzung durch die beteiligten Institute – das
Südasien-Institut, das Zentrum für Ostasienwissenschaften und das
Institut für Ethnologie mit seinem Schwerpunkt auf Südostasien – neu
strukturiert. Diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Bauten
umschließen ein Carré, in dessen Mitte ein neuer Forschungsbau
entstanden ist. Dieser Neubau mit einem Eingangsbereich auf
Erdgeschossebene reicht über vier Geschosse in die Tiefe und beherbergt
eine gemeinsame Bibliothek. Auf dem CATS-Areal mit einer Fläche von
insgesamt knapp 8.000 Quadratmetern für Forschungs-, Arbeits- und
Unterrichtsräume ist auf diese Weise ein „Kollaboratorium“ entstanden,
das den zentralen Zugriff auf die drei Bibliotheken der Süd-, Ost- und
Südostasienwissenschaften ermöglicht und zudem Medienlabore zur
Entwicklung und Nutzung digitaler Ressourcen umfasst.
Der innovative wissenschaftliche Ansatz des CATS ist ein
transkultureller Perspektivenwechsel, mit dem die asienwissenschaftliche
Forschung und Lehre nicht nur gebündelt und intensiviert wird, sondern
in einen Austausch mit den regional auf Europa ausgerichteten Geistes-
und Sozialwissenschaften tritt. Die wachsende Bedeutung der
Transkulturellen Studien im Kontext der steigenden Bedeutung Asiens in
internationalen Beziehungsgeflechten war Anlass für das Vorhaben, die
Asienwissenschaften zusammenzuführen und in dem neuen Forschungsbau zu
verbinden. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von rund 30,8 Millionen Euro
werden rund 19,2 Millionen Euro als Forschungsbauanteil zu 50 Prozent
durch den Bund gefördert. Das Land trägt einen Anteil von rund 17
Millionen Euro. Die Universität ist an der Finanzierung mit knapp vier
Millionen Euro beteiligt.
via https://idw-online.de/de/news717735
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