In ihrer jüngsten Sitzung in Paris hat
die Deutsch-Französische Förderkommission für die Produktion von drei
Kinofilmen sowie die Entwicklung von zwei Filmvorhaben Mittel in Höhe
von insgesamt 863.000
Euro bewilligt.
Die höchste Unterstützung mit 430.000 Euro wurde
dem majoritär von deutscher Seite finanzierten Projekt „Meinen Hass
bekommt ihr nicht“ von Komplizen Film („O Beautiful Night“, „Toni
Erdmann“) zugesprochen. Die Buchverfilmung basiert
auf der bewegenden Geschichte eines Mannes, der im November 2015
während der Terroranschläge in Paris die Liebe seines Lebens verlor, und
entsteht unter der Regie von Kilian Riedhof („Sein letztes Rennen“).
Zudem wurde u.a. das Projekt „Ghost In Radar“ der
Produktionsfirma Arden Film von Regisseur Noaz Deshe ("White Shadow")
mit insgesamt 280.000 Euro gefördert. Unter den Projekten, die eine
Entwicklungsförderung erhielten, ist das neueste Vorhaben von
Regisseurin und Drehbuchautorin Angela Schanelec. In „Musik“
(Förderung: 30.000 Euro) widmet sich die diesjährige Gewinnerin des
Silbernen Bären für die beste Regie („Ich war zuhause, aber…“) erneut
dem Thema Identität und Familie.
Der Kommission lagen 16 Projekte zur Entscheidung vor.
PROJEKTFILMFÖRDERUNG
MEINEN HASS BEKOMMT IHR NICHT
Regie: Kilian Riedhof
Produzent D: Komplizen Film GmbH, Berlin (66%)
Förderung D: 230.000 Euro
Produzent F: Haut et Court, Paris (34%)
Förderung F: 200.000 Euro
Beim Terroranschlag auf das Pariser „Bataclan" verliert Antoine
Leiris seine Ehefrau. In einem Facebook-Post stellt er dem Hass der
Attentäter die Liebe zu seinem dreijährigen Sohn entgegen. Das Drehbuch
basiert auf Antoine Leiris‘ gleichnamigem Bestseller.
GHOST IN RADAR
Regie: Noaz Deshe
Produzent D: Arden Film GmbH, Berlin (76%)
Förderung D: 180.000 Euro
Produzent F: The Cup of Tea SAS, Paris (24%)
Förderung F: 100.000 Euro
In dem berüchtigtes Flüchtlingscamp SOFTEX in Nordgriechenland
veranstaltet der Filmemacher Noaz Deshe mit den Bewohnern
Kreativ-Workshops, die er gleichzeitig dokumentiert. Daraus entsteht
eine hybride Form aus Dokumentar- und Spielfilm, die Möglichkeiten
zeigt, sich aus einer Traumatisierung zu lösen.
BLINDEN SCHRITTES
Regie: Christophe Cognet
Produzent D: OVALmedia Cologne GmbH, Köln (45%)
Förderung D: 44.000 Euro
Produzent F: L´atelier documentaire, Bordeaux (55%)
Förderung F: 44.000 Euro
Dokumentarfilm über die Entstehungsgeschichte von geheimen
Fotografien, die Insassen in Konzentrationslagern gemacht haben und
dabei ihr Leben riskierten, um die Fotos an nachfolgende Generationen
weiterzugeben.
PROJEKTENTWICKLUNGSFÖRDERUNG
MUSIK
Regie: Angela Schanelec
Produzent D: Faktura Film GmbH, Berlin
Produzent F: Les Films de l`Après-midi, Paris
Förderung D: 35.000 Euro
Ein 20jähriger Grieche ermordet unwissentlich seinen
leiblichen Vater, den er nie kennengelernt hat. Im Gefängnis verliebt er
sich in eine Angestellte, mit der er nach seiner Entlassung
zusammenlebt und eine Tochter bekommt. Keiner der beiden ahnt,
dass sie seine Mutter ist.
MEINE KALASCHNIKOW UND ICH
Regie: Tristan Coloma
Produzent D: Karbe Film GmbH, Grünwald
Produzent F: Mille et une Productions SARL, Paris
Förderung F: 30.000 Euro
Der Film untersucht die Hintergründe des Waffenhandels zwischen
Albanien, Jemen und dem zentralen Afrika und geht der Frage nach, welche
Beziehungen die Kämpfer zu ihren Waffen entwickeln. Ein Anti-Kriegsfilm
über den Krieg.
Der nächste Einreichtermin für die Förderung nach dem Deutsch-Französischen Abkommen ist der
19.09.2019. Die nächste Fördersitzung wird am 26.11.2019 im Rahmen des Deutsch-Französischen Filmtreffens in Mulhouse stattfinden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen