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Dienstag, 4. Juni 2019

Digitale Quellensammlung „Soviet Cinema Online” kostenfrei verfügbar

Der Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa hat mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft den kostenfreien, deutschlandweiten Zugang zur digitalen Quellensammlung „Soviet Cinema Online. Archival Documents from RGALI, 1923 – 1935” lizenziert. Die Datenbank enthält digitalisierte Archivmaterialien aus dem Russischen Staatsarchiv für Literatur und Kunst (RGALI) zur formativen Phase der sowjetischen Filmindustrie in den Jahren 1923 bis 1935. In dieser Zeit wurden, von der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) unter Lenin  befeuert, bis 1929 teilweise einhundert Filme pro Jahr produziert, darunter so weltbekannte wie „Das Ende von Sankt Petersburg“ (1927) von Vsevolod Pudovkin oder „Oktober“ (1928) von Sergej M. Ėjsenštejn.
Die wirtschaftlichen und kulturellen Umbrüche in der Sowjetunion ab den frühen 1930er Jahren hatten auch in der Filmindustrie einen starken Widerhall. Mit Stalins Forcierung der Planwirtschaft nach dem Ende der NEP sank die Zahl der jährlich produzierten Filme stark, zudem wurde die Zensur im Rahmen der „Kulturrevolution“, welche der Nachfolger Lenins ausrief, immer durchgreifender. Inzwischen hatte die sowjetische Führung – mit Blick auf die zunehmende Professionalität beim Erstellen von Filmaufnahmen – die Kunstform als mächtiges ideologisches Propagandawerkzeug erkannt. Auch das Filmwesen unterlag dadurch immer größerer Einflussnahme durch die Politik. Der Aufbau der neuen Behörde Soyuzkino in jenen Jahren, der Stopp von Filmimporten aus dem Westen ab 1931 sowie die Entwicklung des sowjetischen Tonfilms und des Sozialistischen Realismus ab den 1930er Jahren sind weitere Folgen dieser Politik.

Link zur Datenbank:

https://primarysources.brillonline.com/browse/soviet-cinema-online-archival-documents-from-rgali-19231935

Zugangshinweise:

Das Angebot ist deutschlandweit und an deutschen Auslandsinstituten über das System der Nationallizenzen kostenfrei zugänglich.

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